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Nun war es also soweit, der erste Prozesstag gegen Lothar stand an. Und das nachdem am 18.03. der Prozess kurzfristig vertagt wurde. Also alles wieder auf Neustart und von Vorne planen. Auch diesmal sollte es wie am 19.03. eine Kundgebung vor dem Amtsgericht in Dresden geben. Außerdem sollte mit einem Reisebus aus Jena nach Dresden gereist werden um den Prozess und damit auch Lotahr zu unterstützen.

In Dreden angekommen zeigte sich dann erst einmal ein doch eher unerwartetes Bild für uns. Der komplette Eingang zum Landgericht, vor welchem die Kundgebung stattfand, war mit Hamburger Gittern abgeriegelt – naja lotharmedien1dann gab es diesmal wenigstens einen Platz an welchem man die vielen Transparente und Schilder aufhängen konnte ;). Also Lauti fix aufgebaut und Kundgebung eröffnet – und gar in diesem Moment tauchte Lothar auf. Glauben wir jedenfalls. Denn entdeckt von uns hat ihn niemand, hinter einem ’schwarzem Presseblock‘ von etwa 20 Foto- und Fernsehjournalisten war er jedoch das ein oder andere mal zu erahnen.

Kurz darauf ging es dann auch in den Gerichtssaal. Die 116 Sitzplätze (inklusive 38 für PressevertreterInnen) waren realtiv schnell gefüllt und als letzter rutschte auch noch ein lokaler NPD-Stadtrat mit in den Prozess. Nachdem die Presse hier auch nochmals genügend Fotos für 20 Daumenkino’s geschossen hatte kamen auch die Verteidiger Johannes Eisenberg und Lea Voigt aus Berlin. Die Anklage in Form der Staatsanwaltschaft wurde durch Frau Ute Schmerler-Kreuzer und den Pressesprecher des AG Dresden Herrn Haase vertreten. Letzterer verteidigte am Morgen noch, dass die Polizei einer NPD-Demonstration den „Weg zur Demonstrationsfreiheit“ freiprügeln darf. Das Gericht war mit Herrn Stein und 2 Schöffinnen besetzt. Nun konnte es also losgehen und das sollte es. Nachdem ein Antrag von Johannes Eisenberg, welcher Katharina König als Berufshelferin zur Protokollierung des Verfahrens einsetzten wollte, abgelehnt wurde. Legte die Verteidigerin Lea Voigt gleich mit einem Antrag nach. In diesem beantragte sie die Anklageschrift nicht zu zulassen, da sie voller subjektiver Beschreibungen sei und man Lothar keine eindeutigen Tatvorwürfe zuordnen könne. Der Antrag kann hier nachgelesen werden.

Nach einer 30 minütigen Unterbrechung wurde der Antrag abgelehnt und die Anklageschrift verlesen. Während man die Empörung von Johannes Eisenberg merkte so etwas als Anklageschrift zu bezeichnen folgte die Staatsanwältin Ute Schmerler-Kreuzer ihrem Schriftsatz ohne mit der Wimper zu zucken.
Johannes Eisenberg reagiert nun prompt mit einer eigenen Erklärung gegen die Anklageschrift, welche als Teil der Aussage von Lothar gewertet wurde. Nach einer ein stündigen Mittagspause legte nun Lothar seine Beweggründe dar nach Dresden zu fahren. Spiegel Online hat diese in einem Artikel zusammen gefasst.
Nachdem das Gericht und die Staatsanwaltschaft, sichtlich überfordert das Lothar sich zu den Vorwürfen äußerte, kaum eine Frage zurecht bekam übernahm der Verteidiger Johannes Eisenberg die Befragung von Lothar.

Gegen 15.00 war die Verhandlung beendet. Der nächste Termin ist der 24.04., wieder um 09.00 vor dem Amtsgericht Dresden.

Wir möchten an dieser Stelle schon einmal Danke sagen! An alle die heute im Infocafé in der JG waren und dieses dort begleitet haben, an die Menschen welche an der Kundgebung beteiligt waren und diese besucht haben und an alle welche heute zusammen mit Lothar im Gerichtssaal saßen!

Betroffen sind wenige – Gemeint sind wir alle!

P.S.: Zum Abschluss gibt es nochmal ein Video, welches uns sehr erfreut hat. Das Video des 1. Prozesstages folgt natürlich noch 😉