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BLVN_C5CcAENWWh.jpg largeAm Dienstag dem 28. Mai 2013 wurde in Dresden erneut in der Sache Lothar König vs. Staatsanwaltschaft Dresden verhandelt. Geladen waren mehrere Polizisten aus Pirna, die am 19. Februar 2011 im Einsatz waren, befragt werden konnten  jedoch nur zwei. Während der Befragung konnten ihre belastenden Angaben entkräftet werden, u.a. auch durch die Vorführung von eigenem Videomaterial der Verteidigung.

PROZESS4-6 18:29 Die Fortsetzung des Verhandlungsmarathons findet morgen um 9 Uhr im Amtsgericht Dresden statt.

18:28 Einen Überblick zu bisherigen Pressemeldungen die heute erschienen, gibt es hier.

18:27 Der 4. Prozesstag wurde so ebene beendet.

18:18: Es folgt eine längere Diskussion um weitere Videos, die die Verteidigung vorlegen will. Die Verteidigung empfiehlt gleich morgen die Videos direkt in der Hauptverhandlung zu zeigen, da diese sehr aufschlussreich wären. Richter und Staatsanwältin wollen aber erst einmal weiter Zeugen vernehmen.

18:08 Die Zeugin wird unvereidigt entlassen.

18:05 Krass: Auch bei der Polizeizeugin H. lehnt der Richter eine Vereidigung ab. Obwohl wenige Minuten vorher offenkundig wurde, dass ihre Aussagen nicht mit den Videoaufnahmen übereinstimmen.

18:00 Auch Lothar äußert sich nun: „Frau Staatsanwältin, sie müssten jetzt mal langsam mit einsteigen“.

17:55 Verteidiger Eisenberg stellt auch bei dieser Zeugin den Antrag auf Vereidigung. Das Kartenhaus der Anklage fällt allmählich zusammen.

17:50  Die Zeugin kann sich nun nach der Sichtung der Videos auch nicht mehr erinnern ob, die vor den Wagen stehenden Gitter oder der Lautsprecherwagen der Ausweichgrund waren und in welche Richtung ausgewichen wurde. Auf Nachfrage erklärt die Zeugin Hendrich, dass sie nicht mehr wüsste, wer aus ihrer Einheit die Anfertigung der Skizze anforderte.

17:40 Auf den Videos wird deutlich, dass die vermeintliche Abdrängsituation durch ein Ausweichmanöver der Polizeiautos vor einer Absperrung ensteht. Die Zeugin wird nun zum Richter gebeten um zusammen mit der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft eine Skizze zur Situation zu sichten. Auf der Skizze fehlen  jedoch die Hindernisse auf der Straße, welchen die Polizeifahrzeuge nach rechts Richtung Lauti ausweichen. (Randbemerkung: Im video der Verteidigung sah man Polizeigitter auf den 2 Linksabbiegerspuren stehen/liegen, es handelte sich um eine vierspurige Straße, zwei Linksabbiegerspuren, eine gradeaus und eine rechte)

17:33 Auch der Zeugin Hendrich werden nun Polizeivideos und die heute von der Verteidigung eingebrachten Videos zur strittigen Situation vorgespielt.

17:30 Es geht weiter nach einer kurzen Unterbrechnung. Eisenberg befragt die Zeugin detailliert weiter. Die kann sich aber nicht an die gefragten Details erinnern, z.B. ob sie noch weiß, ob das ihrer Aussage nach vor ihr fahrende Polizeifahrzeug welches abgedrängt werden sollte, einen Spurwechsel vollzog. Sie wusste aber genau, das der Lauti das Fahrzeug abdrängen wollte.

17:20 Die Verhandlung wird für einige Minuten unterbrochen.

17:15 Verteidiger Eisenberg fragt die Zeugin detailierter nach dem Ablauf am 19. Februar und ob der Hergang auch anders gewesen sein könnte, ob es die Gesamtumstände für den Lautsprecherwagen notwendig machten abzubiegen oder ob es andere Gründe für den Fahrbahnwechsel gegeben haben könnte, außer dem unmittelbaren Ziel, die Polizisten abzudrängen, woraufhin die Zeugin plötzlich meint, dass dies natürlich auch sein könne, aber das wisse sie ja nicht. Da explodiert RA Eisenberg, war doch ihre bisherige Auffassung felsenfest, dass hier eine vorsätzliche Nötigung vorlag. Eisenberg erinnert noch einmal an die Zeugenwahrheit, zu der sie verpflichtet sei.

17:08 Die Staatsanwaltschaft befrag die Zeugin weiter, zur Situation und zur Gesamtstimmung am Tag. Die Polizistin schildert, wie sie Angst hatte, wie schlimm der Tag in Dresden war, die Demonstrant_innen seien sehr aggressiv und krass drauf gewesen. Speziell an der Kreuzung wo Polizei und Lautsprecherwagen aufeinandertrafen hatte sie große Sorge gehabt. Sie hatte gesehen, wie der blaue Lautsprecherwagen das Polizeifahrzeug vor ihr abdrängen wollte, da habe sie sinngemäß „geb gas“ oder „Los, schneller“ gesagt, „fahr noch an dem Auto vorbei (…) damit die Leute nicht die Autos stürmen“. Sie war der Auffassung, dass wenn ihr Wagen an der Stelle ins Stoppen gekommen wäre, dieser dann von linken Gegendemonstrant_innen attackiert worden wäre.

17:06 Die Vernehmung der Zeugin Hendrich läuft an. Sie äußert, dass sie sich sicher sei, dass das Ziel des blauen Lautsprecherwagen darin bestand, die Polizeifahrzeuge abzudrängen. Sie ist sich dessen sehr sicher.

17:04 Die Staatsanwaltschaft wirft Lothar König zum jetzigen Anklagepunkt vor,  ein Polizeifahrzeug abgedrängt zu haben. Sowohl er als auch die Hundertschaft aus Pirna hätten die Nossener Brücke Richtung Nürnberger Straße verlassen, doch beide Linksabbiegerspuren waren an einer Kreuzung mit Absperrgittern blockiert. Lothar König hätte darauf hin den Lautsprecherwagen von seiner Geradeausspur auf die linke Seite gezogen, um nach Aussagen der Staatsanwaltschaft die dort parallelfahrenden Polizeifahrzeuge abzudrängen. Die Polizisten hätten ausweichen müssen, um nicht mit der Absperrung zu kollidieren. Vor dem Dresdner Amtsgericht wird ihm nun Vorsatz unterstellt, Lothars Verteidiger merkte bereits nach der Eröffnung der Hauptverhandlung zu diesem Anklagepunkt an, dass Lothar nur einem Fußgänger ausweichen wollte.

16:59 Nach einer kurzen Unterbrechung geht es mit der Zeugin Hendrich weiter. Sie ist Polizeiobermeisterin der Bundespolizei Pirna und soll zur Tatziffer 3.2 der Anklage Aussagen machen.

16:51 RA Eisenberg hat genug davon und drängt ein weiteres mal darauf, den Zeugen zu vereidigen. Doch der Richter entlässt den Zeugen aus der Befragung!

16:46 Rechtsanwalt Eisenberg vermutetet, dass der Zeuge Alexander E. seine eigene Erinnerung mit den Zeugenaussagen von Kollegen vermischt. Diese Vermutung lässt Alexander E. ins rudern kommen. Man hätte sich doch in der Einsatznachbereitung [1.9.] auf diese Ansicht geeinigt, äußert er.

16:43 Der Zeuge wird weiter zu seinen bereits getätigten Aussagen vernommen. Der Frage, ob der Spruch „Deckt die Bullen mit Stein ein“ überhaupt vom Lautsprecherwagen oder ggf. von einem Megafon vorgetragen wurde hätte er nicht so viel Beachtung geschenkt. „Es war halt meine Wahrnehmung“ äußert Alexander E. und bezieht sich damit auf seine eigene Zeugenangabe, wonach er dies aus dem Lautsprecherwagen gehört hatte. Am 23.2.[oder 23.3.] sei er unsicher gewesen, später hatte er jedoch die Situation mit Kollegen besprochen und auch Videos ausgewertet und daher gab er ab dem Moment an, dass die strittige Aussage aus dem Lautsprecherwagen schallte.

16:39 In der Verhandlung wurde ausgiebig diskutiert, ob der Zeuge Alexander E. überhaupt plausibel sei. Dabei wurde von der Verteidigung angeführt, dass der Polizeibeamte unsicher wirkt, jedoch bleibt er bei Nachfrage bei seiner Aussage.

16:30 An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen: Heute Abend ab 19 Uhr findet in der EHS Dresden, Dürerstraße 25, eine Infoveranstaltung mit Rechtsanwalt Johannes Eisenberg, Lothar König u.a. statt.

15:55 Auf den Aufnahmen sind weder permanente, massive Angriffe auf Polizeiautos, noch ist im mindesten eine Aufforderung zu einem Angriff festzustellen.

15:53 Die beiden vorgeführten Videos stehen in einem krassen Missverhältnis zu den Erinnerungen und der Sachverhaltsdarstellung des ersten Polizeizeugen des heutigen Tages, Hunderschaftsführer Alexander E..

15:39 Es werden auch Aufnahmen gezeigt, die vom Dach des Lautsprecherwagens gefilmt wurden. Hier sind ebenfalls keine Durchsagen über die Lautsprecher zu hören, dafür Boikot mit „Bella Ciao“.

15:34 Die Verhandlung wird fortgesetzt mit der Sichtung eines Polizeivideos, auf dem der Lautsprecherwagen auf der Nossener Brücke zu sehen ist, wie er in Begleitung von vielen Menschen und Musik aus den Boxen an den gerade wendenden Polizeiautos vorbeifährt. Durchsagen über Lautsprecher sind hier erst einmal nicht zu hören.

15:25 Das Publikum hat wieder Platz genommen im Gerichtssaal.

15:06 Neues Deutschland berichtet: Der vorsitzende Richter Ulrich Stein kündigt an, dass die Plädoyers nicht wie vorgesehen am 20. Juni gehalten werden, sich der Prozess dementsprechend auch verlängern wird. Um so wichtiger ist es, weiterhin Solidarität mit Lothar und den Betroffenen zu äußern.

14:51 In Dresden lernen die Zuschauer, sich in Geduld zu üben. Eine weitere Pause …

14:42 Das Video soll vorerst auf Antrag der Staatsanwaltschaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Die Zuschauer müssen den Gerichtssaal voraussichtlich für 15 Minuten verlassen.

14:39 Die Staatsanwaltschaft moniert die geplante Videovorführung und kritisiert, dass in dem Video der Verteidigung Tatziffern der Anklageschrift schriftlich aufgeführt sind. Der Verteidiger widerspricht, die Anklageschrift wäre bereits vorgelesen worden, woraufhin die Staatsanwältin sinngemäß entgegnet, dass man diese leichter abschreiben könnte. Außerdem beanstandet die Staatsanwältin, dass am Ende der Videos Zusammenfassungen des Gezeigten in Textform auftauchen. Nach ihrer Auffassung stellt dieser Sachverhalt eine unzulässige Wertung durch die Verteidigung dar. Der Richter spricht sich dafür aus, dass man diese zusätzlichen Textpassagen auch ignorieren könnte.

14:37 Auf der gezeigten DVD befinden sich 3 Videos: Ein Youtube-Video, ein Polizeivideo und ein Video vom Dach des Lautsprecherwagens, zusammengenommen etwa 10 Minuten lang.

14:31 Sieht gut aus! Ersatzrechner ist hochgefahren, DVD richtig eingelegt und die Zuschauer_innen im Gerichtssaal können sich verwundert die Augen reiben: es läuft.

14:23 Spitzenmäßig! Ein neuer Laptop wird zum Richtertisch gebracht und jetzt eingerichtet. Die Verhandlung unterliegt einmal mehr einer Technikzwangspause. Die Zuschauer warten weiterhin gespannt …

14:20  Richter Stein, Rechtsanwältin Voigt, Katharina König sowie einige Justizbeamte und der besagte Medieninformatiker machen sich daran, eine Strategie für die Lösung des DVD-Problems auszutüffteln.

14:16 Der Richter verlässt den Saal und macht sich auf die Suche nach einem technisch versierten Menschen mit Befugnis.

14:09 Ein Medieninformatiker aus dem Publikum weiß Rat und bietet dem überforderten Gerichtspersonal seine Hilfe und seinen Computer an. Doch der Richter verweist darauf, dass er selber nicht einfach über die Technik des Gerichts verfügen könne, daher auch niemanden ran lassen dürfe.

14:07 Allerdings stellen sich wieder einmal die obligatorischen technischen Probleme ein, diesmal ist der Rechner auf dem Richtertisch überfordert. Ein Disput über die Abspielbarkeit der DVD entbrennt.

14:05 Weiter gehts! Das von der Verteidigung eingereichte Video wird nun in die Beweismittelakte aufgenommen und soll jetzt gezeigt werden.

13:53 Seit 15 Minuten erneute Unterbrechung der Verhandlung wegen Rechtsgespräch zwischen Verteidigung, Schöffen, Richter und Staatsanwaltschaft. Das Video der Verteidigung soll vorab gesichtet werden, bevor es dem Publikum vorgeführt wird.

13:30 Gleich gehts weiter mit der Vorführung von neuem Videomaterial (Verteidigung).

13:15: Jetzt findet die Mittagsandacht mit Manuel Vogel vor dem Amtsgericht statt.

12:58: Die Verhandlung wird für eine Mittagspause unterbrochen, ca. 30 bis 40 Minuten.

12:52: Der Zeuge muss kurzzeitig den Raum verlassen, Richter, Schöffen, Staatsanwaltschaft und Verteidigung schauen sich die Videoaufnahme der Verteidigung an, für die Zuschauer ist diese noch nicht ersichtlich. Eisenberg erklärt, dass der Zeuge offenkundig die Unwahrheit sage und meinte zunächst, dass man das Video dem Zeugen gar nicht mehr extra vorführen müsste, der Richter besteht jedoch darauf, diesem das Video nach einer Mittagspause noch zu zeigen.

12:49 RA Eisenberg konfrontiert den Polizisten nun damit, dass die Verteidigung über Videoaufnahmen verfügt, welche jenen Wendevorgang und die Vorbeifahrt des Lautsprecherwagens dokumentieren. Aus diesen ist er sichtlich, dass sich der Ablauf anders zugetragen hätte und das es keine Aufrufe zur Gewalt gab. RA Eisenberg will dieses Videomaterial dem Zeugen vorführen und beantragt dessen Vereidigung.

12:48 RA Eisenberg fragt weiter nach, wo der Zeuge den Gewaltaufruf gehört haben will un din welcher Situation er sich dabei befand, Alexander E. bleibt bei der Darstellung, dass während dem Wendevorgang des Lautsprecherwagens selbige Parole ertönt sei.  Eisenberg kündigt an, den Zeugen eventuell vereidigen zu lassen.

12:45 Rechtsanwalt Eisenberg fragt nach, warum der Zeuge zu Protokoll gab, dass die Aufrufe aus dem Lautsprecherwagen und nicht aus einem Megafon kamen. Antwort: „Ich wusste es nicht besser.“ Der Verteidiger wirft ein, dass sich der Zeuge bei späteren Vernehmungen genauer erinnern konnte und rätselt über das plötzliche Erinnerungsvermögen Alexander E.s.

12:30 Verteidiger Eisenberg konfrontiert den Zeugen Alexander E. mit einer Aussage die vier Tage nach dem 19. Februar 2011 aufgenommen wurde, bei der er von einer nicht weiter identifizierbaren Person sprach und ob er über Lautsprecher oder Megafon die um Raum stehende Aufforderung zur Gewalt gehört haben will.

12:14 Verteidiger Eisenberg befragt den Zeugen nun detailliert nach der Situation, indem der Gewaltaufruf gekommen sei, ob vor während oder nach dem wenden, Alexander E. entscheidet sich für „Während des Wendevorgangs“.

12:13 Der Zeuge behauptet weiter, dass eine gewaltbereite Menge nach diesem Aufruf permanent und massiv die Polizeifahrzeuge mit Steinen und anderen Gegenständen angegriffen hätte, auch mit Füßen sei auf die Autos eingetreten worden.

12:10 Es habe auf jeden Fall einen Aufruf auf der Nossener Brücke gegeben, die Polizeikolonne anzugreifen, das habe er bei geöffneten Fenster hören können, meint Alexander E.. Details zur Aussage oder von wem diese kam, könne er jedoch nicht benennen.

12:07 Der Zeuge gibt weiter an, dass er beim Wendemanöver während der Lautsprecherwagen an ihm vorbeifuhr sinngemäß über  den Lautsprecher die Parole „Deckt die Bullen mit Steinen ein“ gehört habe.

11:53 Alexander E. gibt zu Protokoll, dass er seiner Kolonne zunächst den Befehl zum Halten und dann zum Wenden gab,  als er den Lautsprecherwagen und die vielen Menschen auf der gegenüberliegenden Fahrbahn entgegenkommen sah, die nach seiner Erinnerung hauptsächlich vermummt gewesen waren.

11:50 Der Zeuge Alexander E., der gerade befragt wird war am 19. Februar 2011 als Hundertschaftsführer in einer Kolonne von 9 Polizeifahrzeugen auf der Nossener Brücke unterwegs, als ihm der Lautsprecherwagen entgegen gekommen sei.

11:45 Mit der zunehmenden Verfahrensdauer steigen auch die Kosten. Der gesamte Prozess zieht sich jetzt schon länger als angedacht. Deshalb habt ihr die Möglichkeit, Lothar unter Prozesskostenhilfe-lothar.de zu unterstützen.

11:31 Der erste Polizeizeuge Alexander E. wird in den Zeugenstand geladen und nach über zweieinhalb Stunden kann die Befragung beginnen.

11:30 Richter Stein stellt die Entscheidung über den Befangenheitsantrag bis Donnerstag zurück !

11:27 Eines der fehlenden Protokolle scheint Teil einer vorhandenen Beiakte zu sein. Die Verteidigung identifiziert diese nach kurzer Akteneinsicht als dienstliche Erklärung und wirft der Staatsanwaltschaft Aktenmanipulation vor.

11:23 Übrigens, Richter Stein gestern im Domradio zu der Verteidigungsstrategie des Rechtsanwalts Eisenberg: „In meinem Gehalt ist das Schmerzensgeld inbegriffen.“

11:21 Staatsanwältin gibt die vorher versprochene Erklärung zu den fehlenden Vernehmungsprotokollen ab.

11:19 Verteidiger Eisenberg zur Staatsanwältin: „Sie haben offenbar Wissen, dass Sie mit uns nicht teilen. Das nennen Sie Waffengleichheit?“

11:14 Staatsanwältin lässt verlautbaren, dass sie heute eine Erklärung zu den fehlenden Vernehmungsprotokollen abgeben will.

11:13 Verteidigerin Voigt verweist auf die fehlende Empörung des Gerichts bezüglich der unvollständigen Aktenlage, die den Verdacht der Befangenheit nur noch verstärkt.

10:58 Rechtsanwalt Eisenberg wirft Richter Stein in dem vorgelegten Befangenheitsantrag eine unvollständige bzw. parallele Aktenführung vor.

10:50 Breaking News: Während im Amtsgericht Dresden weiter verhandelt wird, legte so eben ein Geschirrspüler den Dresdner Hauptbahnhof lahm. Ob auch er sich bald vor der Dresdner Justiz verantworten muss?

10:48 Der Prozess wird fortgesetzt. Verteidiger Eisenberg trägt nun den Befangenheitsantrag der Verteidigung vor.

10:46 Ab 12:30 ist theoretische die Vernehmung von drei weiteren Zeugen vorgesehen, bisher wurde aber nicht einmal der erste Polizeizeuge Alexander E. angehört.

10:42 Sächsische Zeitung berichtet: „Richter unterbricht Prozess gegen Jugendpfarrer Lothar König“

10:35 Die Pause verlängert sich noch ein bisschen. Es werden noch Kopien des mehrseitigen Befangenheitsantrags
angefertigt.

10:29 Befangenheitsantrag ist fertig und läuft durch den Drucker.befangenheitsantrag

10:20 Die Prozesspause zieht sich hin. Die Besucher warten geduldig auf die Fortsetzung, etwa 60 Leute befinden sich im Zuschauerraum.

10:00 In der Pause versorgen die Referendare die Besucher im Landgericht mit einer ganzen Palette unterschiedlichster Kuchen.basar1

09: 38 Die Verhandlung wird unterbrochen. Verteidiger Eisenberg will einen Befangenheitsantrag gegen den Richter schreiben. Nach einer halben Stunde soll der Prozess fortgesetzt werden.

09:34 Es entsteht der Eindruck, dass mehr Videomaterial existiert als bislang von den Anklägern vorgelegt wurde. Eisenberg bemängelt u.a. das der Richter das Videomaterial bzw. dessen Verhältnis zur Anklage nicht vorher bereits prüft. Ein für heute geplanter Zeuge müsste ggf. auch unter Kenntnis des (neuen?) Videomaterials, das erst Donnerstag vorgeführt werden soll, befragt werden, in sofern würde seine heutige Befragung keinen Sinn machen. Es macht den Eindruck, als herrscht auch Unsicherheit beim Richter.

09:30 Eisenberg kritisiert das Vorgehen des Richters, der am Donnerstag Filmmaterial vorführen will, wo bislang Unklarheit herrscht, ob dies bereits Bestandteil der Akten ist bzw. inwiefern sich dies zur Anklage verhält. Auf Nachfragen reagiert der Richter nur ausweichend, sinngemäß mit den Worten „Dass müssen wir angucken, wird sich dann schon zeigen“.

09:28 Eine längere Diskussion zwischen dem Verteidiger  Eisenberg und dem vorsitzendem Richter über die lückenhafte Aktenlage hält weiter an.

09:23 Die Verteidiger Eisenberg und Voigt weisen erneut auf die unvollständigen Akten hin, und den Fakt, dass weiterhin protokollierte Zeugenvernehmungen fehlen. Diese seien auf jeden Fall angefertigt worden. Vermutlich geht es darum, dass der Polizeibeamte Alexander E. zweimal verhört wurde. Rechtsanwältin Voigt will wissen, wo diese Zeugenaussagen sind. Der Richter antwort lapidar: „Ja, ich weiß es auch nicht!“

09:14 Der Sinn der Lichtbildmappe wird debattiert, da diese nachträglich gefertigt wurde, Verteidiger Eisenberg ist dagegen, diese dem Zeugen vorzuhalten, da diese nicht anklagerelevant sei.

09:12  Zu beginn legt Staatsanwältin eine Lichtbildmappe mit Bildern zum Themenkomplex Tatziffer 3 vor, darunter Aufnahmen der Nossener Brücke.

09:10 Der erste Zeuge ist Polizeihauptkommissar Alexander E. von der Bundespolizei Pirna. Um 12:30 ist der nächste Zeuge geplant.

09:10 Thema heute: Tatziffer 3 der Anklage. Lothar König wird vorgeworfen am Nachmittag des 19. Februar 2011 auf der Nossener Brücke in Dresden eine 1000 Personen starke Menschengruppe vorausfahrend geleitet zu haben, um zum Kundgebungsort der Nazis zu gelangen. Als auf der Brücke ein Zug an Kräften der Bundespolizei Pirna auf der linken Spur entgegenfuhren, hätte Lothar dazu aufgefordert die Polizeigruppe anzugreifen. Dabei soll der Ausspruch „Deckt die Bullen mit Steinen ein!“ gefallen sein, kurz darauf seien Fahrzeuge attackiert worden. Die Fahrzeugkolonne, die umdrehte sei dann beim räumlichen Aufeinandertreffen mit Lothar König und dessen Lautsprecherwagen von diesem abgedrängt worden, so ein weiterer Vorwurf.

09:06 Der Prozesstag beginnt, die Verhandlung wird eröffnet.

08:58 »Danken wir Ihnen ausdrücklich…« Ein offener Brief unterstützt den Jenaer Jugendpfarrer, berichtet heute auch das Neue Deutschland, der Brief ist hier einsehbar.

08:57 „Seit April läuft gegen den Pfarrer ein Prozess vor dem Amtsgericht Dresden wegen Landfriedensbruchs. Doch bisher erhärtet kaum etwas den Vorwurf…“ zum Zwischen-Resümee vom Domradio geht es hier lang.

08:55 Lothar König vor dem Gerichtsgebäude angekommen, hier mit dem sächsischen Landtagsabgeordneten Johannes Lichdi (Grüne), der den Prozess mit begleitet.

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08:45 Heute Abend nach dem Prozess in Dresden: Infoveranstaltung mit Rechtsanwalt Johannes Eisenberg, Lothar König u.a. in der EHS Dresden, Dürerstraße 25. Beginn: 19 Uhr.

8:30 Vor dem Gericht sind nun 35 Unterstützer_innen aus Thüringen angekommen, in einer halben Stunde geht der Prozess los.

07:30 Zwei Kleinbusse & 1 Pkw sind unterwegs nach Dresden, 1 weiterer Kleinbus ist seit gestern bereits da, ca. 20 Leute aus Jena.