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Diesen Freitag, dem 22.11. zweien wir im FREITAGSKINO – Todesursache Schweigen. Los geht es wie immer 19.00 Uhr.
Im Mai 1976 werden in Argentinien zwei Leichen an das Ufer des Rio de la Plata getrieben. Eine von ihnen ist die Leiche des jungen Deutschen Klaus Zieschank. Eine Untersuchung ergibt, dass Zieschank erst stranguliert und dann aus dem Flugzeug geworfen worden war – wie Tausende andere Oppositionelle.image. Täglich ermordeten sie – nach dem Vorbild Chiles aus dem Jahre 1973- sogenannte Linke: Schriftsteller, Studenten, Arbeiter. 1976 übernahm schließlich die Militärjunta durch einen Putsch die Regierung und leitete eine Zeit der Diktatur und des Schreckens ein.
Eines ihrer Opfer war der Münchner Maschinenbaustudent Klaus Zieschank, der in den Ferien seine Mutter und sein Heimatland Argentinien besuchte und dort auch ein Praktikum ableistete. Direkt von seiner Arbeitsstelle entführt verschwindet Klaus Zieschank am 26. März 1976. Er kommt in ein Verhörzentrum des Geheimdienstes und wird dort auch zuletzt von anderen Häftlingen gesehen. Er trägt während seiner Inhaftierung keine Kapuze und könnte die argentinischen Folterknechte identifizieren. Konkret bedeutet dies, dass sein Tod schon beschlossen war.
Klaus Zieschank ist wie Elizabeth Käsemann eines der mehr als 30 000 Opfer der argentinischen Junta. Auf seine Verhaftungen aufmerksam gemacht und um Hilfe gebeten, hatten das Auswärtige Amt und Hans-Dietrich Genscher nur mit Abwiegeln, Lügen und Untätigkeit reagiert. Die deutsche Regierungskoalition unter Genscher und Schmidt beförderte nämlich mit hoher Energie gewaltige Rüstungsgeschäfte zwischen der BRD und Argentinien.

Im Anschluss an den Film „Dass du zwei Tage schweigst unter der Folter“ über die in Argentinien ermordete Elizabeth Käsemann, beleuchtet dieser Film anhand des Schicksals von Klaus Zieschank die Untätigkeit und auch das Desinteresse des deutschen Staates in Bezug auf das Geschehen und Grauen der siebziger Jahre in Argentinien. Denn wirtschaftliche Interessen wiegen scheinbar schwerer als einfache Menschenleben.