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KundgebungTerraHeute fand vor dem Dresdner Amtsgericht der Prozess gegen Markus „Terra“ Tervooren statt. Markus Tervooren ist der Berliner Geschäftsführer des VVN-BdA und steht genauso wie Lothar König wegen schwerem Landfriedensbruchs am 19. Februar in Dresden vor Gericht. Er soll dort mit Hilfe einer Fahne des VVN-BdA DemonstrantInnen dirigiert haben. Bereits vor dem Prozess forderten Verfolgte des Naziregimes und Holocaustüberlebende die „sofortige Einstellung des Prozesses gegen Markus Tervooren und gegen den Pfarrer Lothar König aus Jena.“ Um sich mit Marcus Tervooren solidarisch zu zeigen fuhr auch der Lauti aus der JG-Stadtmitte nach Dresden. Dort sollte vor dem Amtsgericht Dresden um 09.00 Uhr eine Solidaritätskundgebung stattfinden, bevor um 10.00 Uhr der Prozess beginnen sollte. Trotz strömendem Regen kamen so viele Leute, dass der Gerichtssaal mehrmals gewechselt werden musste. Trotzdem fanden nicht alle Platz im Gericht. 25 Personen verbrachten die gesamte Zeit des Prozesses vor dem Amtsgericht in der Roßbachstraße in Dresden.

Doch erst einmal passierte nicht viel. Bis kurz vor 11.00 Uhr sah man bis auf Markus Tervooren niemanden. Staatsanwaltschaft, Richter und Verteidigung saßen wohl zusammen um die Möglichkeiten eines LotharTerraDeals auszuloten. Dies schien auch von Anfang an wahrscheinlich – schließlich war der Zeitraum von einem Prozeßtag für 16 Polizeibeamte als Zeugen doch recht knapp berechnet.

Doch dann tauchten alle auf. Der Richter gab bekannt, dass man nun erst die Stellungnahme der Verteidigung zur Anklageschrift hören werde und danach die Anklageschrift. In der Stellungnahme wurde der SOKO 19/2 die Fälschung von Beweismaterialien vorgeworfen. Selbigen Vorwurf gab es bereits im Verfahren gegen Lothar König durch den Verteidiger Johannes Eisenberg und die Verteidigerin Lea Voigt. Nach der Verlesung der Anklageschrift stellte der Richter klar, dass man Markus Tervooren nicht die Schuld für die gewalttätigen Aktionen aus der Gruppe der DemonstrantInnen heraus geben könnte. Daher sind die Straftaten, welche im vorgeworfen werden als Minderschwere einzuschätzen. Der Vorschlag war eine Einstellung nach §153a mit der Auflage einer Zahlung von 500€ an die reformierte Kirchgemeinde Dresden. Markus Tervooren nahm dieses Angebot an.

Vor dem Amtsgericht Dresden rief Markus Tervooren noch einmal zur Solidarität mit Lothar König auf. Sein Prozess beginnt am 10. November vor dem Amtsgericht Dresden.