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Anlässlich seines 35. Todestages.

Domschk_web

1981. Blase ist mit seinem Freund Matthias Domaschk unterwegs nach Berlin. Was sie nicht ahnen: Die Stasi hat sie im Visier. Aus dem Zug heraus werden beide verhaftet, man bringt sie nach Gera ins Stasi-Gefängnis. Dann Einzelzelle. Blase hat keinen Kontakt mehr zum Matz, dafür Verhör die ganze Nacht. Am Vormittag des 12. April 1981 wird er entlassen „Völlig fertig habe ich mich zu einer Freundin geschleppt und gebeten: ‚Der Matz ist noch im Knast. Guck mal alle paar Stunden vorbei, ob er zuhause ist.'“
Nach mehr als 36 Stunden Stasi-Haft ist Matthias Domasche tot. Angeblich Selbstmord.
Bis heute sind die Umstände des Todes ungeklärt, die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen, lehnen jede Verantwortlichkeit ab.
Zur Beerdigung auf dem Nordfriedhof – von der Stasi umstellt – kommen trotz Geheimhaltung etwa 200 Trauergäste. „Die Atmosphäre kam einer politischen Demonstration nahe“.
Einer ist nicht dabei: Blase.
Die Stasi hat ihn zum Verhör geholt.

Quelle: Unerlaubte Jugend – Ein Blick in die Geschichte der JG ( JG-Stadtmitte, 2009)

Im Anschluss an das Gedenken auf dem Nordfriedhof am Sonnabend, dem 16.April bietet die JG-Stadtmitte einen Offenen Raum zum Treffen, Reden, sich austauschen. Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ wird eine Slideshow und den Film „Tod im Stasiknast – Warum starb Matthias Domaschk“ zeigen.