Seit vielen Wochen gibt es an verschiedenen Orten Deutschlands und auf zahlreichen Internetseiten eine intensive und kreative Unterstützung für die Band Pussy Riot. Täglich verfolgen wir engagiert und informiert das Schicksal der mutigen Frauen, die für ein freies demokratisches Russland unerschrocken kämpfen und in einem an mittelalterliche Hexenverfolgung gemahnenden Schauprozess in Moskau vorgeführt worden sind. Da verwundert es uns sehr, dass ausgerechnet in der Bundesrepublik ein heftiger Streit um die Wittenberger Nominierung der Band Pussy Riot für den Lutherpreis „Das unerschrockene Wort“ ausgebrochen ist. Wir wollen hier unserem entschiedenen Widerspruch gegen die Argumente der Preisgegner Ausdruck verleihen. Es gibt Äußerungen in den Medien (Mitteldeutsche Zeitung, Artour), die sich selbst disqualifizieren wie: „chaotische Weiber, die vermummt in eine Kirche eindringen, sich diskriminierend und beleidigend äußern“ – „Pussy Riot sind eine kriminelle militante Gruppe, die das Heiligste von Russland beleidigen, die Kirche!“ – „Vermummt herum zu hopsen wie kaputt, das ist keine Kunst, das ist skandalös!“ – „Solche Leute gehören eingesperrt!“
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