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Während die Präventionsarbeit zu Rechtsextremismus seit Jahren ein entwickelter Bestandteil der schulischen und außerschulischen Bildung ist, werden Stimmen lauter, die auch eine Prävention von „Linksextremismus“ fordern. Ernst machte damit das Bundesfamilienministerium im Juni 2010 mit der Implementierung des Bundesprogramms „Initiative Demokratie stärken“ zur Bekämpfung von Islamismus und „Linksextremismus“.
Schon bald sah sich das Programm teils harscher Kritik ausgesetzt. Es schwäche mittelfristig die Bekämpfung des Rechtsextremismus und setze diesen implizit mit „Linksextremismus“ gleich. Nach knapp zwei Jahren Laufzeit ebbt die Kritik nicht ab und entzündet sich immer wieder an einzelnen Projekten.
Ziel des Vortrags ist es die Gesamtkonzeption und Grundannahmen des Programms kritisch zu beleuchten. So stellt sich die Frage nach der Aussagekraft des Extremismusmodells, wenn es um die Erklärung sozialer Phänomene geht. Erste Ergebnisse der Projektoutputs zeigen, dass Maßnahmen umgesetzt werden, deren Bezug zu „Linksextremismus“ unklar ist, die keine „Linksextremist_innen“ finden oder schon sozialdemokratische Positionen als „linksextrem“ diffamieren. Dies ist wenig verwunderlich, da die Projekte zu einem kaum erforschten und kontrovers diskutieren Gegenstand arbeiten. Verwunderlich hingegen ist, warum weiterhin jährlich 5 Millionen Euro für ein Programm ausgegeben werden, dessen Sinn fraglich ist.

Referent: Maximilian Fuhrmann, Soziologe und setzt sich seit Ende 2010
intensiv mit den Projekten gegen „Linksextremismus“ auseinander

Präsentiert wird die Veranstaltung von der DGB-Jugend Thüringen