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Die WERKSTATT 2014 ist seit heute Nacht beendet. Zuerst wollen wir natürlich allen Bands und HelferInnen danken, welche dieses organisierte Chaos mit uns durchlebt haben und erneut für bleibende Momente gesorgt haben.

Doch das Wochenende steckt uns noch auf eine andere Art in den Knochen. Am Samstag nach dem Konzert von Toxoplasma und Outrage gab es zwischen 05.00 Uhr und 06.00 Uhr zwei Übergriffe durch 3 Neonazis auf Gäste der JG. Bei dem ersten Übergriff wurde eine Person zusammengetreten und als ‚Scheiß Zecke‘ beschimpft. Der ‚Gegen Nazis‘-Aufnäher würde von der Jacke gerissen und die Person danach über die Straße geschleift. Die Person musste später im Krankenhaus behandelt werden.

Kurze Zeit später traf die gleiche Gruppe auf weitere Gäste der JG, welche sie anpöbelten und angingen. Diesmal blieb es durch das Eingreifen von anderen Gästen glücklicherweise nur bei einer kleinen Rangelei ohne Verletzungen der Angegriffenen.

Am Sonntag sollte dann als das Finale der Weltmeisterschaft 2014 stattfinden. Wie auch in den vorherigen Jahren fand das Public Viewing auf der kompletten Johannisstraße (mit Ausnahme des Bereiches vor der JG) statt. Während des Films ‚Waltz with Bashir‘ ging ein Gast kurz auf die Johannisstraße um sein Kind abzuholen. Auf dem Weg dorthin würde er von einem Deutschlandfan angepöbelt, dass er ‚Zurück in die JG zu seinen Schwuchtelfreunden‘ gehen solle. Als er darauf nur mit einem Lächeln reagierte würde er sofort ins Gesicht geschlagen. Der Angegriffene entfernte sich daraufhin von der Stelle und suchte Schutz in der JG. Nach dem Film saß noch eine Gruppe von 5 Personen auf der Treppe der Johannisstraße, unter ihnen auch unser Stadtjugendpfarrer. Diese würde mehrmals von Gruppen verbal mit rechten, antisemitischen und homophonen Sprüchen Angegriffen.

Vielleicht merken manche Menschen nun an diesem Beispielen, dass es keine ‚Nazifreie Stadt Jena‘ oder einen ‚unverkrampften Patriotismus‘ zur WM gibt.
Vielleicht wird nun realisiert, dass ein antifaschistisches Engagement kein Lippenbekenntnis bleiben darf, sondern aktiv gegen reale, gesellschaftliche Zustände agieren muss. Und selbst wenn es nicht realisiert wird, werden wir und andere Zusammenhänge und Einzelpersonen weiterhin auf diese Zustände hinweisen, sie skandalisieren und gegen sie agieren.

Weitere Infos zu bundesweiten Übergriffen durch Neonazis, Rassisten und Nationalisten findet man auf Twitter unter den Hashtags #mobwatch und #schlandunverkrampft