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Wir verlegen Silvester ein paar Tage vor und haben 2 Bands am Start, die kurz vor Weihnachten ein musikalisches Feuerwerk abbrennen werden, das garantiert ohne Böller und ähnlichem Firlefanz auskommt.

Die hässlichen Huronen aus Hermsdorf sind mit gutgelauntem, bläserunterstütztem Punkrock alter Schule am Start, der den Spagat zwischen Streetpunk, Fun- und altem Deutschpunk souverän hinkriegt und live außerdem selbst Hüftlahme zum unkontrollierten Rumzappeln animiert. Eine Art Weihnachtswunder kurz vor Heilig Abend, aber sind ja auch alte Hasen im Showgeschäft (seit 1987).

Helljack sind nach längerem wieder bei uns zu Gast und werden das machen, was sie immer tun: ROCKEN!
Wir sprechen von ROCK im Sinne von ROCK!
Purem ROCK!
Keine Schnörkel, kein Post-Irgendwas, sondern grundehrlicher, authentischer Sound aus den Garagen und Kneipen Jenas.
Muss man und frau gesehen, gehört und erlebt haben.

Kommt vorbei und feiert mit uns, wir freuen uns auf Euch und einen gemeinsamen letzten grandiosen Abend in diesem Jahr.

Tür auf ab 20 Uhr – auf die Ohren gibt’s dann ab 21:00 Uhr.

Wir haben gestern einen der Hauptpreise des Thüringer Demokratiepreises für den Erinnerungsort in der Johannisstraße verliehen bekommen. Hier unsere Rede, die wir gestern gerne gehalten hätten:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Antifaschisten und Antifaschistinnen, liebe Leute,

wir möchten uns im Namen der JG-Stadtmitte bedanken, dass wir heute hier den Thüringer Demokratiepreis erhalten haben. Wir haben ihn für den von uns in Jena errichteten Erinnerungsort für die Opfer des aus Thüringen stammenden Nationalsozialistischen Untergrund und die seit der Errichtung kontinuierlich stattfindenden Gedenkveranstaltungen bekommen. Der Erinnerungsort ist (wie auch schon angeklungen ist) eine Holzskulptur, die wir gemeinsam mit dem Holzbildhauer Thomas Kretzschmar im Jahr 2018 begonnen haben, zu errichten. In ihr sind die Namen und Todestage der vom NSU ermordeten Menschen eingeschnitzt:

Enver Şimşek 9. September 2000 Nürnberg

Abdurrahim Özüdoğru   13. Juni 2001 Nürnberg

Süleyman Taşköprü 27. Juni 2001 Hamburg

Habil Kılıç 29. August 2001 München

Mehmet Turgut 25. Februar 2004 Rostock

İsmail Yaşar 9. Juni 2005 Nürnberg

Theodoros Boulgarides 15. Juni 2005 München

Mehmet Kubaşık 4. April 2006 Dortmund

Halit Yozgat 06. April Kassel

Michéle Kiesewetter 25. April 2007 Heilbronn

Wir nehmen den Preis aber auch stellvertretend für das Engagement der vielen Menschen der JG-Stadtmitte entgegen, die seit dem Jahr 2011 in unterschiedlichsten Formen an der Aufarbeitung des NSU-Komplexes mitgewirkt haben. Sei es mit Recherche, Veranstaltungen, Straßenumbenennungen, einer Ausstellung, Kontaktaufnahme zu Angehörigen der Mordopfer und Betroffenen des NSU-Terrors, der Begleitung des NSU-Prozesses in München und der Untersuchungsausschüsse in Erfurt und und und …
Ebenso stellvertretend für antifaschistische Menschen aus der JG-Stadtmitte aber auch woanders her, die uns ihre teils schrecklichen Erlebnisse und Geschichten der 90er Jahre erzählten. Danke für den Kampf, den ihr bereits in den 90er Jahren geführt habt.

Wir kommen aus Jena. Aus der Stadt, in der sich der NSU politisch sozialisierte. Aus der Stadt, die in den 90er Jahren nichts hören wollte von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Die der JG-Stadtmitte, Lothar König und seinen Mitstreiter*innen Vorwürfe machte, anstelle Konsequenzen gegen rechts zu ziehen. Aus der Stadt, die – unserer Meinung nach – bis heute ihrer Verantwortung in Bezug auf Erinnerung an und Aufarbeitung des NSU-Komplexes nicht gerecht wird. Aber auch aus der Stadt, in der es – im Vergleich zu anderen Thüringer Städten – einen hohen gesellschaftlichen Widerstand gegen rechte Aufmärsche, antisemitische Positionen und rassistische Übergriffe gibt.

Angesichts der Morde des NSU, angesichts tausender Übergriffe bundesweit auf Geflüchtete, People of Colour und ihre Unterkünfte in den vergangenen Jahren, angesichts des Mordes an Walter Lübcke, des antisemitischen Terrors in Halle … ist es notwendiger denn je, sich gegen die eskalierende rechte Alltagskultur zu stellen, ihr auf allen Ebenen entgegenzutreten, ihren Akteuren öffentliche Räume zu nehmen, sie zu ächten, anstelle sie weiter zu normalisieren. Wir wünschen, uns, dass wir alle dagegen zusammenhalten. Für eine offene und freie Gesellschaft, in der man ohne Angst verschieden sein kann. 

Alle zusammen gegen den Faschismus!

Dankeschön.

Im Sommerinterview mit dem mdr Thüringen hatte Björn Höcke, Vorsitzender der AFD-Fraktion im Thüringer Landtag auf die Frage, ob er „Landolf Ladig“ sei behauptet, der Geburtsort von „Landolf Ladig“ läge in der JG-Stadtmitte.
Am 23.10.2019 wurde Herr Höcke durch die Anwältin der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Jena, Kristin Pietrzyk, abgemahnt und zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung aufgefordert.
Es erfolgte keine Reaktion, so dass nun gegen Herrn Höcke Klage auf Unterlassung eingereicht wurde.

Dazu erklärt Anne Neumann für die JG-Stadtmitte: „Pure Lügen und die Verbreitung von Fakenews zeichnen neben Rassismus und Antisemitismus die Thüringer AFD unter ihrem Vorsitzenden Björn Höcke aus. Bereits seit Jahren verunglimpft die AFD alternative und linke Gruppen aus Kultur- und Jugendarbeit, sowie große Teile der Zivilgesellschaft, darunter die JG-Stadtmitte. Grund dafür ist das seit Jahrzehnten andauernde antifaschistische Engagement der JG. Im Einsatz für eine demokratische Gesellschaft ist es notwendig, sich gegen jegliche Formen von Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus und damit auch gegen die AFD zu positionieren.“

Georg Elsner, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Jena ergänzt: „Wir als Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Jena stehen hinter unserer JG-Stadtmitte und freuen uns, dass sich so viele junge Menschen gegen die Verrohung der Gesellschaft engagieren. Herrn Höcke müssen die Grenzen aufgezeigt werden, Teil davon ist die nun erhobene Klage.“

Kristin Pietrzyk, eine der Anwält*innen im Verfahren gegen Höcke fügt an: „ Herr Höcke nutzt die Verbreitung dieser Unwahrheit als doppeltes Mittel der politischen Auseinandersetzung. Zum einen versucht er den politischen Gegner nachhaltig zu diskreditieren und zu schädigen. Zum anderen lenkt er von den fundierten Untersuchungen ab, die seine Identität mit Landolf Ladig schwer bestreitbar machen und versucht sich als Opfer zu stilisieren. Hiergegen wehren sich meine MandantInnen, weil es eben nicht Standard des politischen Meinungskampfes werden darf, mit Lügen und Verleumdungen zu arbeiten.“

Die JG-Stadtmitte hatte über eine crowdfunding-Aktion innerhalb weniger Tage fast 8000€ für mögliche entstehende Kosten im Verfahren gesammelt. 268 Menschen beteiligten sich daran.

Link zur Spendenkampagne: Wir zeigen Höcke, wo der Ladig sitzt

Liebe Leute,

wie viele von euch sicher mitbekommen haben, hat Björn Höcke, Spitzenkandidat der AfD in Thüringen, im Sommerinterview des MDR behauptet, „Landolf Ladig“ sei ein Projekt aus der JG-Stadtmitte. Im MDR Sommerinterview antwortete er auf die Frage, ob er der NPD-Autor Landolf Ladig sei: „Also den Fragesteller würd ich bitten, sich vielleicht mal an die Antifa in Jena zu wenden und dort vor allen Dingen an die Junge Gemeinde, die so hörte ich, die Koordinierung der Antifa Jena betreibt, ich habe also aus zuverlässiger Quelle gehört, dass dort der Geburtsort von Landolf Ladig ist. Ich glaube da kriegt der Fragesteller bessere Antworten.“
Zum Pseudonym „Landolf Ladig“ fasst Wikipedia  die Recherchen vom Soziologen Andreas Kemper zusammen:
„Seit 2013 verwendete Höcke in seinen Reden gleichartige und seltene Sprachwendungen wie ein „Landolf Ladig“ (Pseudonym), der ab 2011 Artikel für Heises Zeitschriften „Volk in Bewegung & Der Reichsbote“ und andere NPD-Blätter verfasst hatte: darunter „organische Marktwirtschaft“, „Versöhnungswerk von Ökologie und Ökonomie“, „tatzeugende Kraft einer Vision“, „Werte-, Sitten- und Normengefüge“. Zudem hatte Ladig in einem Artikel Höckes Wohnhaus genau beschrieben. Dies belegte der Sozialwissenschaftler Andreas Kemper seit April 2015.“ 
Wir – die JG-Stadtmitte- wollen nun mit einer Klage auf Unterlassung Höcke zeigen, wo der Ladig sitzt und dafür sorgen, dass Höcke diese absurde Behauptung nicht weiter verbreiten darf. Mit solch einem Prozess ist ein gewisses Risiko und damit sehr hohe Kosten verbunden. Und obwohl wir natürlich wissen, dass Höckes Behauptung haltlos ist und wir weder 2011 noch zu anderen Zeiten in irgendwelchen Nazi-Zeitungen veröffentlichten, noch so vorausschauend waren zu wissen, welche Sprache ein 2011 aktiver Geschichtslehrer Jahre später als rechtsaussen-Politiker der AfD verwenden wird, können wir – trotz guter Prognosen – nicht zu 100% davon ausgehen, diesen Prozess zu gewinnen.
In dem Fall kommen in einem Erstverfahren prognostizierte Kosten in Höhe von ca. 5.000 € auf uns zu. Sollten wir in Berufung gehen und auch dort scheitern, sogar 10.000€. Das sind Summen, die wir nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln können. Bevor wir den Prozess anstoßen, wollen wir uns sicher sein, dass wir das alles auch bezahlen können.
Und hier kommt ihr ins Spiel. Wenn ihr mit dazu beitragen wollt, Höcke zu zeigen, wo der Ladig sitzt, dann freuen wir uns über jeden Cent und Euro, über jede Unterstützung.

Was passiert mit eurem Geld, wenn es nicht für den Prozess gebraucht wird?
Wir gehen davon aus, dass es schwierig wird, das Geld wieder zurückzuzahlen und würden das Geld dann aufteilen: für die laufende Arbeit der JG (von Lautikosten über Kirchenasyl) und zur Unterstützung für diverse noch anstehende Prozesse gegen verschiedenste Menschen, die sich in den letzten Jahren in Thüringen antifaschistisch engagiert haben. Wenn wir gewinnen, würden wir mit dem Geld, das zusammengekommen ist, gerne diese beiden Sachen unterstützen.

Zusammenhalten gegen den Rechtsruck!

Ein kühler Wind weht um die Nase, die Blätter fallen, die Wälder färben sich bunt – endlich wird es Herbst und das legendäre Herbstfest in der JG steht an.
Wir laden euch ein zu Badezuber, Weinstand, Strohhaufen, einer Menge Laub, Feuerspektakel und dem ein oder anderem mehr am Freitag ab 19:00 Uhr in der JG! Kommt vorbei!

49 Jahre JG-Stadtmitte! Schreibt’s euch dick in den Kalender ein. Eine Woche voll mit Musik, Theater, Diskussionen, Aktion, Aufregungen, Lachen und vieles mehr.
Und ja, es ist die letzte WERKSTATT mit Lothar als Stadtjugendpfarrer – also macht euch auf einige Überraschungen gefasst 🙂

Dienstag – Eröffnung, Theater, Musik, Gauklerei

Die WERKSTATT 2019 beginnt!

19:00 Uhr wird die WERKSTATT eröffnet, im Anschluss das Theaterstück der JG-Theatergruppe: „Vor der Mauer ist dahinter“

20:00 Uhr heizen euch dann Hańba! aus Kraków so richtig ein. Im Gepäck haben sie eine wilde Mischung aus Punk, Polka und Streetfolk, das wird laut, schnell und tanzbar! Und wenn euch dann immer noch nicht warm genug ist, und das Dunkel der Sommernacht endlich aufgezogen ist, gibt es Gauklerei und Feuer mit Circus Bombastico und Co. auf der Johannisstraße.

Mittwoch – Ausstellung, Jilet Ayşe, Waving the Guns

Ab 15:00 Uhr ist das Café geöffnet und auf der Johannisstraße wird die Ausstellung „30 Jahre JG & noch mehr“ eröffnet. Monatelange hat die Ausstellunggruppe gebaut, gebastelt, gesucht und gefunden um euch die schönsten, skurrilsten und spektakulärsten Momente aus 30 Jahren JG (in der Neuzeit) in einer Ausstellung präsentieren zu können. Ihr dürft gespannt sein!

18 Uhr: İdil Baydar als Jilet Ayşe „Ghettolektuell“
„Keine Ahnung, wo diese Frau herkommt, aber sie ist ein verdammtes Genie.“ (Jörg Lau, Die ZEIT). İdil Baydar kommentiert mit ihrem alter Ego „Jilet Ayşe“ das aktuelle Geschehen in Deutschland. Mit spitzer Zunge und bissigen Kommentarenbeschäftigt sie sich mit Rassismus, Sexismus und der deutschen Gesellschaft. Jilet Ayşe ist ein Orkan auf der Bühne, zu uns und zur WERKSTATT kommt sie mit ihrem aktuellen Bühnenprogramm „Ghettolektuell“

20 Uhr: Waving the Guns
„Waving the Guns stehen für Hass und gute Laune, High Fives und Ohrfeigen, Kopfnicken und „Nein“ sagen.“ (Audiolith) Vom Flow getragen, den Jilet Ayşe in die JG bringt, entern Waving the Guns am Abend die Bühne und rütteln euch mit ihrem Hip-Hopnochmal richtig auf und machen Stimmung. 

Donnerstag – Gauklerei, Vortrag, Electroclashpunk aus Berlin, Radikale Filmnacht

ab 15 Uhr Cirkus Bombastico auf der Johannisstraße

17 Uhr Jutta Ditfurth – Eine Rede „Von dem, was wichtig ist, und was Scheitern mit Wachsen zu tun hat“
Jutta Dirfurth ist Sozialwissenschaftlerin, Journalistin und Antifaschistin. Sie beschäftigt sich mit Antirassismus, Feminismus, Antisemitismus und Klimapolitik und gesellschaftlichem Wandel.
Jutta Ditfurth unternimmt eine persönliche Analyse der gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse und stellt sich der Frage, was machen wir, die wir uns als links verstehen gerade falsch? Warum schaffen wir es nicht der AfD, dem Rassismus, dem grassierenden Neonazismus nachhaltig, wahrnehmbar und wirksam etwas entgegenzusetzen? Was müssen wir machen, was müssen wir geschehen lassen, damit wir die Aufgaben bewältigen können, die wir vielleicht längst noch nicht sehen?

20 Uhr Electroclashpunk
Tja, was sollen wir sagen:  Ihr kennt sie (auch wenn wir den Namen nicht sagen können), ihr liebt sie, kommt rum!

22 Uhr XII. Radikale JG-Filmnacht
Auch zu dieser WERKSTATT gibt es eine Radikale JG-Filmnacht, die zwölfte an der Zahl. Das Beste aus „30 Jahren JG und noch mehr“ flimmert über die Leinwand und vielleicht versteckt sich auch hier die ein oder andere Überraschung?

Freitag – PUNK PUNK PUNK mit MyTerror und Punk aus Celle

ab 19 Uhr My Terror haben sich 2005 in Düsseldorf gegründet, musikalisch gehts in Richtung Hardcore, Punk und auf die Fresse. Mit ihren Texten zeigen sie klare Kante gegen Faschismus und Rassismus.

und danach PogoPunk aus Celle, geprägt von schnellen Riffs und Refrains zum Mitgröhlen. „Grob zusammengefasst, ist der Schrei nach einer gerechteren und besseren Welt die Grundaussage der meisten Zeilen.“

Samstag

ab 11 Uhr Ein Fußballturnier (in der Oberaue)

ab 20 Uhr Eine Band (in der JG)

Sonntag mit Wanzen-Waffel-Café, Zauberfiedel, SumSum und Überraschungen

Los geht es am Sonntag im Café ab 13:00 Uhr. Euch erwarten einige Überraschungen aber auch altbekanntes wie das „Wanzen-Waffel-Café“.

16 Uhr Marionetten-Theater: „Die Zauberfidel“ von Tobias Klug

20 Uhr SumSum
Mit Klängen die das Herz öffnen und den Himmel weit machen spielen SumSum aus Israel zum Abschluss der WERKSTATT 2019.

22 Uhr Werkstattsommerkinonachtüberraschungsfilm