Kaum haben wir das Konzert mit Banda Communale hinter uns gelassen geht es schon weiter: Los Explosivos sind mal wieder bei uns zu Gast! Die Jungs aus Mexiko überzeugten schon mehrfach in der JG mit einer Mischung aus klassischem Rock’n’Roll, Grunge, Surf-Gedöns das kein Bein auf dem Boden lässt. Dieses 60s Feeling, werden sie auch irgendwie diesmal wieder in die JG beamen…oder so!
Offen ist ab 20.00 Uhr und los geht’s ab 21.00 Uhr
„Keine Toleranz für religiöse, sexistische oder ethnische Gewalt auf irgendeiner Seite; kein Recht, anderen die eigene Lebensweise oder Religion aufzuzwingen, Respekt für die Freiheit jeder Person, die Gebräuche ihrer Gemeinschaft abzulegen. Wenn eine Frau sich entscheidet, ihr Gesicht zu verhüllen, muss diese Entscheidung respektiert werden; wenn sie sich entscheidet, ihr Gesicht nicht zu verhüllen, muss auch diese Freiheit garantiert werden.“
Slavoj Žižek
Basics of human coexistence
“no tolerance of religious, sexist or ethnic violence; no right to impose on others one’s own religion or way of life; respect for every individual’s freedom to abandon his or her communal customs, etc. If a woman chooses to cover her face, her choice must be respected; if she chooses not to cover her face, her freedom not to do so must be guaranteed.”
Slavoj Žižek
ﺍﺳﺎﺳﻴﺎﺕ ﺍﻟﻌﻴﺶ ﺍﻻﻧﺴﺎﻧﻲ ﺍﻟﻤﺸﺘﺮﻙ
ﻻ ﺗﺴﺎﻣﺢ ﻣﻊ ﺍﻟﻌﻨﻒ ﺍﻟﺪﻳﻨﻲ ﻭ ﺍﻟﺠﻨﺴﻲ ﻭ ﺍﻟﻌﺮﻗﻲ ﺑﺄﻱ ﺷﻜﻞ ﻣﻦ ﺍﻻﺷﻜﺎﻝ ؛ ﻻ ﻳﻤﻠﻚ
،ﺃﺣﺪ ﺍﻟﺤﻖ ﻻﺟﺒﺎﺭ ﺍﻧﺴﺎﻥ ﺁﺧﺮ ﻋﻠﻰ ﻃﺮﻳﻘﺔ ﺣﻴﺎﺓ ﻣﻌﻴﻨﺔ، ﺍﺣﺘﺮﺍﻡ ﺣﺮﻳﺔ ﻛﻞ ﺷﺨﺺ
.ﻋﻨﺪﻣﺎ ﺗﻘﺮﺭ ﺍﻣﺮﺍﺓ ﺍﻥ ﺗﻐﻄﻲ ﻭﺟﻬﻬﺎ ﻳﺠﺐ ﺗﺠﻬﻴﺰ ﺍﺣﺘﻴﺎﺟﺎﺗﻬﻢ ﻟﻠﻌﻴﺶ ﺍﻟﻤﺸﺘﺮﻙ
ﺍﻥ ﻳﺤﺘﺮﻡ ﻫﺬﺍ ﺍﻟﻘﺮﺍﺭ ، ﻭ ﻋﻨﺪﻣﺎ ﺗﻘﺮﺭ ﺍﻥ ﻻ ﺗﻐﻄﻲ ﻭﺟﻬﻬﺎ ﻳﺠﺐﺍ ﻥ ﺗﻌﻄﻰ ﻫﺬﻩ ﺍﻟﺤﺮﻳﺔ
ﺳﻼﻓﻮﺱ ﺗﺴﻴﺘﺴﻴﻚ
مبانی همزیستی انسانی
خشونت های مذهبی جنسی و قومی از طرف هیچ شخصی و یا گروهی قابل نرمش وتحمل نیست
هیچ کس، حق به اجبار و تحمیل کردن آداب و رسوم خود به دیگران را ندارد، احترام به آزادی هر انسان بگذارید، آداب و رسوم قومی و مذهبی خود را تحمیل نکنید
اگر خانومی تصمیم گرفت که صورت خود را بپوشاند و نقاب بگذارد،، باید به تصمیم این شخص احترام گذاشته شود و یا خانومی تصمیم به برداشتن حجاب گرفت هم این امنیت آزادی باید تضمین شود
Morgen, Morgen, Morgen! Die (wahrscheinlich) letzte Bandveranstaltung im Hof der JG-Stadtmitte im Jahr 2015. Banda Communale besuchen uns und nehmen den „weiten“ Weg aus Dresden auf sich. Banda Comunale spielt live die härtesten Töne für Blechblasinstrumente…höllenschnell, virtuos, wahnsinnig…lateinamerikanische Cumbias, dreckigen Rock and Roll, Funk, Ska, rumänische Coceks, Afrobeat und Orientalisches aus hundertundzehn Fingern und elf Hälsen.
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, war am Wochenende viel los im Umfeld der JG. Am Freitag fand eine Fürbitte für die ermordeten Menschen auf der Flucht in der Stadtkirche St. Michael in Jena statt. 100 Menschen haben sich dort versammelt, haben 71 Kerzen für die verstorbenen aus dem Kühllaster in Österreich angezündet, zusammen gebetet, gemahnt und gedacht. Die Fürbitte fand auf Deutsch und Arabisch statt. Syrische Geflüchtete beteten, gedachten. Gemeinsam mit allen anderen Menschen. Als am Ende 71 Luftballons in den Himmel stiegen blieben die Blicke der Menschen vor Ort so lange am Horizont, bis die Luftballons hinter diesem verschwunden waren. An den Luftballons hing ein kleiner Text, welchen wir euch hier zum lesen geben wollen.
71 Menschen fliehen vor Krieg und Gewalt
und ersticken elend in einem Kühllaster.
Sie suchten das Leben und fanden den Tod.
Wann fängt an unsere Menschlichkeit zu leuchten?
Wann hören wir auf,
uns die Luft zum Atmen zu nehmen?
In Erinnerung und zum Gedenken an die Toten
der europäischen Flüchtlingspolitik.
Gott, nimm dich ihrer Seelen an.
Am Samstag dann erreichte uns recht kurzfristig die Nachricht, dass ein Zug Geflüchteter aus Österreich in Saalfeld ankommen sollte. Die Bilder der Menschen, welche die Autobahn in Ungarn entlang liefen und am Ende mit Bussen nach Österreich gefahren wurden kursierten schon lange in den (sozialen) Medien und so sammelten sich auch am Samstag in Jena wieder Menschen um zu unterstützen und die Geflüchteten in Empfang zu nehmen. Etwa 60-70 Personen schmierten dann im Haskala in Saalfeld Brote, packten Carepakete und nahmen Spenden entgegen. Wie schnell und wie strukturiert diese Hilfe entstehen konnte überraschte viele, doch es war auch ein großes Netzwerk aus ganz Thüringen, welches dieses ermöglichte. Menschen die schon seit Jahren versuchen Geflüchtete zu unterstüzen, auch in Momenten in denen keine große Öffentlichkeit oder ein Kamerateam dies dokumentiert.
Als dann 20.30 der Zug mit über 570 Menschen in Saalfeld ankam und zur Aufnahme nach Gorndorf gebracht wurde stand vielen Menschen ein lächeln im Gesicht. Den Menschen aus dem Zug, weil sie es geschafft hatten. Diese lange Reise vorerst zu beenden und weil sie nicht mit solch einem Empfang gerechnet hatten. Den Menschen auf dem Fußweg, weil sie sich über jeden freuten der hier lebend angekommen ist. Trotz dem Krieg, trotz der europäischen Außenpolitik, trotz der Mauern welche sich auf ihrem Weg säumten. Einen kleinen Überblick dazu bietet auch dieser TLZ-Artikel. Mittlerweile befinden sich die Geflüchteten in Hermsdorf, aber in Erfurt kommen bereits die nächsten Züge an und weitere Menschen sammeln Spenden, um wenigstens eine Grundversorgung zu gewährleisten.
Falls ihr aktuelle Informationen braucht, wissen möchtet wo ihr helfen könnt: Der Twitteraccount @thueringenhilft gibt immer aktuelle Informationen rüber.
Das war es erstmal von uns,
Viele Grüße eure JG.
Gemeinsam mit der Evang.-Luth. Kirchengemeinde in Jena und muslimischen und christlichen Geflüchteten findet morgen eine Fürbitte statt, ein Gedenken an die toten Menschen. Ein Gedenken an die Menschen, welche vor der Festung Europa gestorben sind, welche auf den Autobahnen auf Ladeflächen sterben, welche nicht genügend Verpflegung haben und den Weg nach und durch Europa nicht überstehen. Wir wollen Gedenken und mahnen. Gemeinsam. Denn diese Tragödien beschäftigen uns alle und fordern uns alle auf, dass wir uns für eine andere Asyl- und Flüchtlingspolitik einsetzen.
Darum treffen wir uns morgen 11.00 Uhr in der Stadtkirche in Jena. Die Fürbitte und das Gedenken werden in arabischer und deutscher Sprache gehalten.
Ohne dass es abgesprochen war, veröffentlichen vor wenigen Tagen die Prinzessinnenreporter einen Artikel von Bernhard Torsch, welcher wie kein anderer wunderbar aufzeigt, warum unsere Initiative Zigaretten statt Spielzeug, wenn auch mit einem Augenzwinkern, eine ernst gemeinte Aufforderung zu einer mühelosen zwischenmenschlichen Geste darstellt:
Rauchzeichen der Zivilisation
Auch Flüchtlinge haben ein Recht auf Rauch, von Gastprinzessin Bernhard Torsch.
Die Zigarette war mal das Rauchzeichen der Zivilisation. Bevor die technokratischen Berechner von Menschenkosten in Tateinheit mit von Todesangst besessenen Körperkultisten alles Übel, das dem Menschen widerfahren kann, auf das Verbrennen von Tabak schoben, galt es als zutiefst humane Geste, jemandem eine Zigarette anzubieten, und wenn´s die letzte vor dem Erschießungskommando war.
Aus. Vorbei.
Die Nazis, die ersten Nichtraucher-Aktivisten, haben ihren Krieg gegen alles Schöne und Wahre wenigstens auf dem Schlachtfeld der Volksgesundheit gewonnen. Wer immer noch raucht, gilt inzwischen als suizidaler Klotz am Bein der vorgeblichen Solidargemeinschaft der Krankenversicherten, als mutwilliger Beschädiger der Ware, die anzubieten ihn der Kapitalismus zwingt, seines Körpers nämlich. Der Mensch soll früh nützlich werden, es lange bleiben und, wenn der Verfall dieser Nützlichkeit nicht mehr aufzuhalten ist, rasch sterben. Am besten beim Paragliding oder durch Herzkasper beim Joggen, denn dies zieht keine, horribile dictu, Kosten für das Gesundheitssystem nach sich wie etwa Krebs oder COPD.
Eine Ahnung davon, was Zigaretten einmal waren und dort, wo noch nicht die Menschenoptimierer oder lebensfeindliche Fanatiker das Sagen haben, immer noch sind, gibt der Schlager „Ein Schiff wird kommen“. Im von Josefine Busch ins Deutsche übertragenen und von Lale Andersen gesungenen griechischen Lied, das von der Sehnsucht nach dem Geliebten und unterschwellig von der Sehnsucht nach dem wirklichen Leben handelt, haucht die Protagonistin an einer Stelle: „Und jetzt bist du da und ich halte dich in meinen Armen. Komm, gib mir noch nen Zug von deiner Zigarette! Schau, unter unserem Fenster, der Hafen mit den bunten Lichtern…“.