JG Logo

puhh… ganz schön viel an Infos, die seit der Homepage-Aktualisierung zu vermelden wären. Nur: wir schaffen’s kaum noch – Wahnsinn, was gerade lso ist – in und um die JG, in den Medien, in der veränderten Wahrnehmung von Neonazis, in der Sorge um Beteiligung des Verfassungsschutzes …

Und das mitten im Advent – sollte ja eigentlich ja eine besinnliche Zeit sein. Wir versuchen es zumindest 😉

Und so wurde in den letzten Tagen neben viel Presse- und Recherchezuarbeit (das Archiv ist schon Wahnsinn) gebacken: Kipferl, Nußecken, Lebkuchen … und nicht nur für Heiligabend sondern auch für den II. Advent – zur Nikolausfeier sprangen, tanzten und stoben dann ca. 30 Kinder und mindestens genau soviele Erwachsene herum: DANKE! Danke für einen Tag rausholen aus all den Nazigeschichten!

weiterlesen…

Lothars Rede beim Rock gegen Rechts hat jede Menge Zustimmung aber von vielen Seiten auch Unverständnis geerntet. Einige Leute haben sich im Nachhinein in der JG und bei Lothar gemeldet, weswegen wir jetzt für alle die nicht dabei waren oder noch einmal genau wissen wollen, worum es eigentlich ging, den Redebeitrag von Lothar beim Rock Gegen Rechts am 02.12.2011 in Jena online gestellt haben zum Nachhören:

Lothar König – Rede RockGegenRechts, Jena, 02.12.2012

Und folgend zum lesen auch in der Manuskript-Form:

Hey, Leute, Lothar König ist mein Name, ich hab eine Bitte, ich brauch mal 5 Minuten, Euch etwas zu sagen, was viele denken, aber wenige sagen, sagen dürfen. 5 Minuten, ist das okay?

Seit 4 Wochen haben wir mit einem Scheiß von Bankräubern, Bombenbastler, Mördern, Nazis usw. zu tun. Jeden Tag gibt es haarsträubende neue Meldungen: Pannen beim Verfassungsschutz, Spitzel bei der NPD, Gelder für Neonazis, Tote, Ermordete – das hört nicht auf. Ein Faß ohne Boden. Das hält keiner aus. Und bald schon ist Weihnachten.

Ich befürchte, bald schon, nächste Woche vielleicht, jedenfalls vor Weihnachten noch, wird man uns eine Antwort präsentieren. Ein Bauernopfer befürchte ich, einen Schuldigen jedenfalls, einen Sündenbock. Schuld sind immer die anderen.

Klar: Es sind die Nazis gewesen, die kleinen Kapkes, Wohllebens, Wieschkes und wie sie alle heißen. Die NPD wird verboten. Sie werden alle verboten. Und es herrscht wieder Ruhe im Land. Wir können endlich Weihnachten feiern.

Ich hab nur eine Bitte: Wenn ihr, die Politiker usw., das nicht lassen könnt, mit dem Verbieten und so: Wenn ihr die NPD verbietet (und dafür gibt´s ja gute Gründe), bitte, verbietet dann den Verfassungsschutz gleich mit (u. die Atommafia und…).

Aber eines will ich auch klar und  deutlich sagen:

Viel lieber als solche Verbote ist mir, wir würden ungeschminkt die Wahrheit erfahren. Ihr würdet uns, der Öffentlichkeit, erzählen, was wirklich passiert ist, was da schief gelaufen ist.

weiterlesen…

Wir haben ein weiteres Zeitdokument ins Internet gestellt. Der Film „Jugendlicher Extremismus mitten in Deutschland – Szenen aus Thüringen“ von Reyk Seela wurde im Jahr 2000 als Lehrfilm für Schulen vom Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz produziert, bzw. von dessen Tarnunternehmen, der Heron Verlagsgesellschaft.

Der Film zeigt eindrucksvoll, wie der Thüringer Verfassungsschutz versuchte, mittels meinungsbildender Medien an Schulen militante neonazistische Strukturen in Thüringen zu verharmlosen und gewaltbereite linke Jugendliche herbeizuhalluzinieren. Für die gewaltbereiten linken Jugendlichen muss u.a. die JG-Stadtmitte mit Aufnahmen und O-Tönen aus der WERKSTATT herhalten. Gleichzeitig können sich Mitglieder des Thüringer Heimatschutzes (Tino Brandt und Andre Kapke) unkommentiert als Opfer linker Gewalt darstellen. Mehr dazu findet ihr auch beim Infoladen.

weiterlesen…

Jetzt hat das warten ein Ende. Hier wieder Lese- und Infostoff. Zwei Broschüren zur Aufklärung über rechtsextreme Strukturen in Jena und Thüringen aus den Jahren 2001 und 2009:

…nicht vom Himmel gefallen. Rechtsextremismus in Jena

(Broschüregruppe „…nicht vom Himmel gefallen“)

Rechtsextreme Strukturen in Jena
(Broschüregruppe Jugend- und Aktions- und Projektwerkstatt Jena (JAPS) / JG-Stadtmitte)

Die Broschüren sind zum Teil noch vorrätig und in der JG-Stadtmitte erhältlich!

auf der website der JG-Stadtmitte,

In den letzten 14 Tagen war es tatsächlich etwas still auf unserer Seite. Allerdings auch nur dort. In der JG haben wir fast ohne Pause durchgemacht um die Presse mit Informationen zu versorgen, die sich hier von Print zu TV zu Radio zu Online-Magazin gegenseitig die Klinken in die Hand drücken…

weiterlesen…

In Reaktion auf die katastrophale Berichterstattung der TLZ zur Demonstration am 18.11.2011 in Jena, dem Unvermögen von Bürgern, die Demonstration richtig zu deuten und zu begreifen, reagiert das Aktionsbündnis gegen Rechts mit einem Offenen Brief:

Offener Brief

Für eine humane Gesellschaft kämpfen – gegen Nazis handeln

Seit zwei Wochen weiß die Öffentlichkeit: Die drei Neonazis, die mindestens zehn Morde begangen haben, kommen aus Jena. Sie sind hier aufgewachsen, hier zu Neonazis geworden, sie haben hier ihre Bezugspersonen gehabt, hier in Neonazi-Organisationen wie dem Thüringer Heimatschutz gewirkt, und sie sind 1998 von hier aus geflohen, nachdem ihnen aus bisher ungeklärten Gründen die Möglichkeit dazu gegeben worden ist.

Jena ist kein „braunes Nest“ – das ist seit Jahren bekannt. Seit Beginn der neunziger Jahre setzen sich Jenaer Bürger gegen Neonazis zur Wehr. Oft waren es nur einige hundert, manchmal tausende. Seit 1991 gab es in Jena keine Neonazi-Demonstration ohne Protestaktion.

Jena ist kein „braunes Nest“ – aber natürlich gibt es auch hier viele Fehler und Versäumnisse. Das gilt sowohl für die Auseinandersetzung und Bewertung des Rechtsextremismus im allgemeinen als auch für die konkreten Erscheinungsformen im besonderen. Wir stellen heute fest, daß Neonazis in Jena Strukturen aufbauen konnten, die sich als gefestigt erwiesen und eine Gefahr für das Leben von Menschen darstellen. Die mangelnde und verharmlosende Auseinandersetzung mit diesen Strukturen und ihren Drahtziehern sind mit ein Grund, warum Beate Z., Uwe M. und Uwe B. zu dem geworden sind, das uns heute erschrecken läßt.

Diese Fehler und Versäumnisse haben sich viele vorzuwerfen.

Es ist höchste Zeit, diese Fehler und Versäumnisse zu analysieren, Verantwortlichkeiten festzustellen und vor allem: notwendige Konsequenzen zu ziehen und umzusetzen – nicht um Schuld zuzuweisen, sondern um Rechtsextremismus wirksam begegnen zu können.

Es ist nicht die Zeit für symbolische Aktionen in Sorge um das Erschrecken, das Bürger befallen hat oder gar in Sorge um das Image der Stadt. Das käme einer Mißachtung der Opfer gleich und birgt die Gefahr der Selbstgerechtigkeit.

Wir werden uns an Gedenkveranstaltungen für Opfer neonazistischer Gewalt nur beteiligen, wenn sie die oben beschriebene Nachdenklichkeit und Entschlossenheit beinhalten und fördern.

Aktionsbündnis gegen Rechts,  Jena, 20.11.2011
c/o JG-Stadtmitte