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GEGEN OPFERMYTHOS, NAZIAUFMÄRSCHE UND DIE SÄCHSISCHE DEMOKRATIE

Wir fahren am Montag, den 13. und am Sonnabend, den 18. Februar nach Dresden. Es gibt Busse und es sind noch Plätze frei!

Wer mitkommen will – einfach in der JG melden.

Los geht es am 13. Februar um 12 Uhr ab JG-Stadtmitte, also Treffen um 11.30 Uhr in der JG!
Erster Anlaufpunkt ist der Heidefriedhof um 15 Uhr. Dort wird auch in diesem Jahr der Dresdner Opfermythos höchst offiziell zelebriert. Ganz im Sinne einer Gleichsetzung der Bombardierung Dresdens mit der Shoah, den Vernichtungsangriffen und Nazimassakern, versuchen sich dort Dresdner auf eine Ebene mit den Opfern des NS zu stellen.

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In Reaktion auf die katastrophale Berichterstattung der TLZ zur Demonstration am 18.11.2011 in Jena, dem Unvermögen von Bürgern, die Demonstration richtig zu deuten und zu begreifen, reagiert das Aktionsbündnis gegen Rechts mit einem Offenen Brief:

Offener Brief

Für eine humane Gesellschaft kämpfen – gegen Nazis handeln

Seit zwei Wochen weiß die Öffentlichkeit: Die drei Neonazis, die mindestens zehn Morde begangen haben, kommen aus Jena. Sie sind hier aufgewachsen, hier zu Neonazis geworden, sie haben hier ihre Bezugspersonen gehabt, hier in Neonazi-Organisationen wie dem Thüringer Heimatschutz gewirkt, und sie sind 1998 von hier aus geflohen, nachdem ihnen aus bisher ungeklärten Gründen die Möglichkeit dazu gegeben worden ist.

Jena ist kein „braunes Nest“ – das ist seit Jahren bekannt. Seit Beginn der neunziger Jahre setzen sich Jenaer Bürger gegen Neonazis zur Wehr. Oft waren es nur einige hundert, manchmal tausende. Seit 1991 gab es in Jena keine Neonazi-Demonstration ohne Protestaktion.

Jena ist kein „braunes Nest“ – aber natürlich gibt es auch hier viele Fehler und Versäumnisse. Das gilt sowohl für die Auseinandersetzung und Bewertung des Rechtsextremismus im allgemeinen als auch für die konkreten Erscheinungsformen im besonderen. Wir stellen heute fest, daß Neonazis in Jena Strukturen aufbauen konnten, die sich als gefestigt erwiesen und eine Gefahr für das Leben von Menschen darstellen. Die mangelnde und verharmlosende Auseinandersetzung mit diesen Strukturen und ihren Drahtziehern sind mit ein Grund, warum Beate Z., Uwe M. und Uwe B. zu dem geworden sind, das uns heute erschrecken läßt.

Diese Fehler und Versäumnisse haben sich viele vorzuwerfen.

Es ist höchste Zeit, diese Fehler und Versäumnisse zu analysieren, Verantwortlichkeiten festzustellen und vor allem: notwendige Konsequenzen zu ziehen und umzusetzen – nicht um Schuld zuzuweisen, sondern um Rechtsextremismus wirksam begegnen zu können.

Es ist nicht die Zeit für symbolische Aktionen in Sorge um das Erschrecken, das Bürger befallen hat oder gar in Sorge um das Image der Stadt. Das käme einer Mißachtung der Opfer gleich und birgt die Gefahr der Selbstgerechtigkeit.

Wir werden uns an Gedenkveranstaltungen für Opfer neonazistischer Gewalt nur beteiligen, wenn sie die oben beschriebene Nachdenklichkeit und Entschlossenheit beinhalten und fördern.

Aktionsbündnis gegen Rechts,  Jena, 20.11.2011
c/o JG-Stadtmitte

Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus,
Aktionsbündnis gegen Rechts,
der Oberbürgermeister, der Superintendent und Kokont laden ein:

am Freitag, 18.11.2011, 16.00 Uhr zur Kundgebung in der Rathenaustraße.

Hier fand im September 1999 eine gemeinsame Veranstaltung rechtsextremer Gruppen statt, die die Annäherung rechtskonservativer und rechtsextremer Gruppen widerspiegelt, die von der Öffentlichkeit als solche nicht wahrgenommen werden wollte.

Mit einer Protestkundgebung gelang es, diese Annäherungsstrategie in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Burschenschaft „Jenensia“ sah sich gezwungen, die Mitglieder des „Thüringer Heimatschutzes“ auszuschließen.
Der Ort in der Rathenaustraße steht somit für den Versuch des Thüringer Heimatschutzes, in der Mitte der Gesellschaft Fuß zu fassen.Mit einer Demonstration zum Holzmarkt protestieren wir gegen Rechtsextremismus in all seinen Schattierungen.

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Am heutigen Sonntag trafen sich ab 08.30 Uhr Leute vom Aktionsnetzwerk Jena und der JG-Stadtmitte in der JG. Knapp zwei Stunden wurde vorbereitet, der Lauti aufgebaut, die Videotechnik vorbereitet und Kaffee en masse aufgenommen. Und neben Schlagzeugen, Fahnen, Transpis, Gaffa, Leitern, Tischen und natürlich der Technik Sekt im Lauti verstaut. Denn: der Abschlussdreh für das Mobivideo für Dresden 2012 stand an. Bei herrlichstem Sonnenschein fuhren wir auf den Marktplatz – waren es gegen 10:15 Uhr wenige Leute, füllte sich der Platz auf dem Markt um den Hanfried bis 11:00 Uhr mit vielen Menschen, die zum Abschlussdreh für das Mobi-Video gekommen waren.

Neben schlafenden Schlagzeugern, vielen bunten Plakaten und Puppen waren es v.a. die gutgelaunten Leute aus unterschiedlichsten Kreisen – von Anzug- bis Kapuzenschwarz, die gemeinsam zur Fahrt nach Dresden aufriefen. Danke an euch alle, die ihr dabei wart – ob real oder in Gedanken – es hat Spaß gemacht!!

Am Freitag, dem 07. Oktober wird der Clip auf der Aktivierungskonferenz des Bündnisses „Dresden nazifrei“ in Dresden erstmals öffentlich aufgeführt & im Anschluß online gestellt.

Die JG-Stadtmitte und das Aktionsnetzwerk Jena drehen zur Zeit zusammen den Video-Clip zur Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch in Dresden 2012. Für die Abschluss-Szene werden eine Menge Leute benötigt, die gemeinsam zur Fahrt nach Dresden aufrufen. Dazu laden wir euch zum Dreh ein: Sonntag, 02. Oktober; 11.00 Uhr auf dem Marktplatz (Hanfried) in Jena. Wenn ihr habt, bringt Transpis, Fahnen, Plakate, eure Freund_innen, Eltern, Großeltern & Kinder und gute Laune etc. mit!
Wenn alles klappt, brauchen wir maximal 30 Minuten zum Dreh!

Danke!!!

JG-Stadtmitte & Aktionsnetzwerk Jena

Versteht Spiegel-BILD-Online eigentlich auch Ironie oder geht es dort eher um reißerisch-reduzierte Artikel auf Bildzeitungsniveau?
Hier der Spiegel-Online Artikel „Ein Käfig für Benedikt„, der suggeriert, dass die JG tatsächlich einen Käfig für den Papst aufgehangen hat – und hier seht ihr was tatsächlich in der Johannisstraße hängt:

490 Jahre Kirchenbann

Im Gegensatz zu dem suggerierten „Papst-Käfig“ geht es uns mit dem Transparent viel eher um den Versuch einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Papst bzw. der katholischen Kirche und ihren Kirchenbann. Der Bann über Luther wurde bis heute nicht zurück genommen und die evangelische Kirche bis heute nicht anerkannt…

Der „Käfig“ ist in Wirklichkeit Teil eines Graffitti-Projekts gewesen. Dieses Graffitti-Projekt fand zur WERKSTATT 2011 vom 05. – 10. Juli 2011 statt. Der von Spiegel-BILD-Online so bezeichnete „Käfig“ war ein Grundgerüst aus Bambus, dass später bespannt und besprüht wurde. Am 09. JUli 2011 wurde der Käfig, der in den Tagen des Workshops gelitten hatte, von uns zerstört.  Aufgrund der Form des Gerüsts und des bevorstehenden Papst-Besuchs entstand scherzhaft die Bezeichnung vom „Papst-Käfig“ und es wurden ironische Anspielungen gemacht, was wäre wenn der Papst nach Jena kommen würde? Dieser Teil der Story, den Spiegel-BILD-Online kennt, wurde in dem Artikel allerdings verschwiegen. Ebenso wird die hinter dem Transparent stehende inhaltliche Auseinandersetzung mit und gegen den Papstbesuch verschwiegen. Von journalistischer Sorgfaltspflicht kann hier keine Rede sein.