Hier ist der Spiegelartikel vom 1. August 2011 einsehbar, in dem Lothar König interviewt wurde. Der Artikel erschien 163 Tage nach den Protesten vom 19.02.2011 in Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden fertigte genau eine Woche nach dem Artikel den Durchsuchungsbeschluss an. Keine 48 Stunden später riegelte das 20-30 Köpfige Einsatzkommando aus Sachsen die JG Stadtmitte ab und durchsuchte die Wohnung von Lothar König, während dieser sich außerhalb Deutschlands befand.
Eine Übersicht mit allen Reaktionen und Stellungnahmen von Parteien, Behörden und Initiativen:
Erklärung der DDR Oppositionsgruppen (23.08.2011)
Die Linke: Vertraulichkeit ist notwendiger Aufklärung nicht zuträglich (23.08.2011)
Sachsens-Demokratie.net: Angriff auf den Innenminister? Gab es nicht. (18.08.2011)
Die Linke: Eingriff in Abgeordnetenimmunität auch Thema der Sondersitzung des Justizausschusses (17.08.2011)
Stellungnahme der Jusos Altenburg (16.08.2011)
Stellungnahme der Kirche von Unten (KvU) (16.08.2011)
Bodo Ramelow: Weitere Fortsetzung von „sächsisch Absurdistan“ (16.08.2011)
DGB Thüringen: Staatsanwaltschaft Dresden schießt weit über das Ziel hinaus (16.08.2011)
Dresden Nazifrei: Solidarität mit Lothar König (15.08.2011)
Die Linke: Weitere Falschdarstellung durch die Staatsanwaltschaft Dresden
Statement der Horda Azzuro (13.08.2011)
Statement der Jungen Liberalen Jena-Weimar (13.08.2011)
AG Kirche für Demokratie (12.08.2011)
Die LINKE Fraktion im Thüringer Landtag (12.08.2011)
Piraten Sachsen (12.08.2011)
Stellungnahme der JG Stadtmitte (11.08.2011)
Stellungnahme der Landeskirche (12.08.2011)
Stellungnahme des Landesjugendkonvent (12.08.2011)
Stellungnahme der Piratenpartei Jena (11.08.2011)
Kirche kritisiert sächsische Polizeiaktion gegen Pfarrer (11.08.2011)
Die Linke: Unabhängige Kommission muss sächsische Fehlleistungen untersuchen (11.08.2011)
Grüne fordern Aufklärung zu heutigen Durchsuchungen in Jena (11.08.2011)
Stellungnahme der Linksjugend [‚Solid] Thüringen (11.08.2011)
Erklärung der Stadtratsfraktion DIE Linke Erlangen (10.08.2011)
Mitteilung der Polizei Dresden
Bergner (FDP): Umfänglicher Aufklärung zu Durchsuchung bei Jenaer Jugendpfarrer
Stellungnahme des Miteinander e.V. Sachsen-Anhalt
Stellvertretender Landesbischof Mikosch: Vorgehen bei Hausdurchsuchung eines Jenaer Pfarrers war unangemessen (10.08.2011)
Aktionsnetzwerk Jena: Hausdurchsuchung in Jena – Solikundgebung 17 Uhr (10.08.2011)
Metz (SPD) fordert Aufklärung der Hausdurchsungen in Jena (10.08.2011)
Die LINKE Fraktion im Thüringer Landtag (10.08.2011)
Seit heute früh, 08.15 Uhr treffen sich kontinuierlich Leute in der JG-Stadtmitte. Nach einer längeren Beratung mit Rechtsanwält_innen, Vertreter_innen der Roten Hilfe Jena, Menschen aus der JG, Teile von Lothars Familie etc. begannen die ersten Ideensammlungen zu weiteren öffentlichen Aktionen. Unter anderem haben Leute aus der JG-Soligruppe einen T-Shirt-Aufdruck entworfen, Plakate geklebt, Presseanfragen beantwortet, Interviews gegeben, Kaffee und Mate en masse in sich reingeschüttet, kontinuierlichen Kontakt zum Wanderer Lothar in Italien gehalten, Stellungnahmen geschrieben und und und – die JG-Soligruppe ist in Aktion.
Infolge der Razzia bei Stadtjugendpfarrer Lothar König hat sich eine Soligruppe gegründet, um die Vorfälle aufzuarbeiten. Nachdem seine Wohnung und Amtsstube am Mittwoch durchsucht und der Dienstwagen konfisziert wurde, bleiben eine Menge Fragen offen. Sowohl juristisch als auch politisch ist das Verhalten der sächsischen Behörden sowie die Rolle der Thüringer Instanzen kritisch zu hinterfragen. Für Anwaltskosten und ein neues Fahrzeug sind immense Kosten zu erwarten.
Spenden können an:
JG-Stadtmitte Förderkreis, Kontonummer: 80 25 320, Bankleitzahl: 520 60410, Evangelische Kreditgenossenschaft, Verwendungszweck: “Solidarität”
gerichtet oder persönlich in der JG abgegeben werden.
Wenn Ihr eine Spendenquittung benötigt, teilt uns bitte eure Adresse an infogruppe[@]jg-stadtmitte.de mit!
60 Fotos rund um die Hausdurchsuchung und die anschließende Spontandemonstration mit über 500 Menschen gibt es beim Haskala Flickr Stream.
Gegen 06:15 Uhr am Morgen des 10. August 2011 drangen etwa 25 bewaffnete Polizeibeamte einer sächsischen Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) in die Dienstwohnung des Stadtjugendpfarrers Lothar König ein. Lothar war während der Durchsuchung nicht anwesend. Er befindet sich derzeit im Urlaub. Bei der etwa fünfstündigen Aktion durchsuchte die Polizei neben Räumlichkeiten, die nicht von Lothar genutzt werden, auch die Amtsstube des Seelsorgers – obwohl die Polizei über das besondere Schutzbedürfnis solcher Räume informiert war. Aus diesem Zimmer wurden Gegenstände konfisziert. Neben der Schamlosigkeit und Rücksichtslosigkeit, mit der die sächsischen Behörden gegen Lothar König und seine Funktion als Stadtjugendpfarrer, Seelsorger und Geheimnisträger vorgegangen sind, empört uns im Besonderen das Beschlagnahmen des JG-Dienstwagens. Der bundesweit bekannte Lautsprecherwagen, mit dem auf Demonstrationen Leute eingesammelt, mit Informationen, Musik, Wasser und Kaffee versorgt werden, wurde als „Tatmittel“ ab- und nach Sachsen verschleppt. Damit wird die alltägliche Arbeit der JG empfindlich behindert.