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Am 25.08.2019 behauptete Björn Höcke im MDR-Sommerinterview, der Geburtsort von „Landolf Ladig“, Name eines Verfassers neonazistischer Texte, befände sich in der JG Stadtmitte Jena. In Reaktion auf diese absurde Falschbehauptung entschieden wir uns, Höcke auf Unterlassung zu verklagen. Gemeinsam mit unserer Anwältin Kristin Pietrzyk reichten wir am 25.10.2019 am Landgericht Erfurt Klage ein. Nachdem er wiederholt verschoben werden musste, wurde nun ein Termin für eine mündliche Verhandlung am 02.06.2021 festgesetzt.

Um möglicherweise anfallende Prozesskosten zu decken, hatten wir uns im Oktober 2019 mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Unser Spendenziel von 5000€ wurde innerhalb weniger Tage übertroffen. An dieser Stelle nochmal ein fettes DANKE an die 289 Spender:innen aus ganz Deutschland, mit deren Hilfe ein Betrag von 8390€ zusammengekommen ist.

In einer umfassenden Analyse hat der Soziologe Andreas Kemper nachgewiesen, dass es sich bei dem Pseudonym „Landolf Ladig“, unter dem in den Jahren 2011 und 2012 in NPD-nahen Zeitschriften Texte erschienen, mit hoher Wahrscheinlichkeit um Björn Höcke handelt. Schon seit Jahren wurde die Frage von verschiedenen Seiten aufgegriffen, ohne dass eine endgültige Klärung herbeigeführt werden konnte. Mit dem Prozess, der nun in Erfurt beginnt, verbinden wir die Hoffnung, diese Frage ein Stück weit juristisch aufzuarbeiten.

Toni Hübner, schon einige Jahre in der JG-Stadtmitte aktiv, sagt dazu: „Die AfD gerät zunehmend unter Druck, weil die ideologischen Überschneidungen zu rechten Mörder:innen immer deutlicher werden. Da will Höcke natürlich nicht eingestehen, dass an seiner Verbindung zu NPD-Leuten wie Thorsten Heise und anderen militanten Neonazis mehr dran ist, als eine freundliche Nachbarschaft. Und so erfindet er lieber eine False-Flag-Aktion von Antifaschist:innen. Alle, die wissen, wofür die JG steht, können sich vorstellen, wie wütend es macht, solche Lügen über sie zu hören“.

Dazu ergänzt Anne Neumann, Teamleiterin Offene Arbeit der JG-Stadtmitte: „Schon viel zu lange kommen Höcke und die AfD damit durch, in hoher Frequenz Falschbehauptungen zu streuen, deren jeweilige Überprüfung für die meisten Leute gar nicht zu leisten ist. Und gerade wegen der Brisanz der Texte, um die es geht, haben wir für uns beschlossen, diese absurde Falschbehauptung nicht einfach so stehen zu lassen“.