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Der Winter ist so richtig rum und wir starten voll durch!

Pünktlich zum Wetteraufbruch haben wir in einer fetten Gemeinschaftsaktion in den letzten 2 Wochen unseren Innenhof neu gepflastert. Ein riesen Danke an alle, die dabei so fleißig unterstützt haben! Jetzt können wir endlich wieder das Tanzbein schwingen ohne auf Stolperfallen zu achten.

Es ist der neu gepflaserte Innenhof der JG zu sehen. Am Rand sind dicke Holzbohlen, dazwischen viele kleine feine helle Holzblöcke.

Auch wenn die Inzidenzen immer noch wahnsinnig in die Höhe schießen, ist bei uns einiges los. Wir achten aber darauf, dass sich auch in Bezug auf Corona alle Besucher*innen bei uns wohl und sicher fühlen können. Deshalb tragen wir weiter in Innenräumen Maske und achten auf Abstände.

Regelmäßig trifft sich Freitags unsere Briefe-Gruppe und auch die Gruppe zur kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeiten findet jede Woche statt.

Und natürlich ist Dienstags Inforunde! Solange das Wetter es erlaubt, auf unserem schicken neuen Pflaster.

Am Freitag hören wir uns hoffentlich im OKJ bei der Solisendung für die Seebrücke.

Kommende Woche sehen wir uns dann im Rahmen der Gedenken an Mehmet Kubaşik und Halit Yozgat an der Holzskulptur vor der JG.

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Für den 26.03., also den kommenden Sonnabend, hat die „Neue Stärke“ einen Aufmarsch in Gera angemeldet.

Das Bündnis Gera Nazifrei ruft zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto „Nazis von der Straße fegen“ auf.

Im Hintergrund ist eine Demo zu sehen.
Davor steht auf pinken Kästen: Unsere Straßen. Unsere Stadt. Wir haben Nazis satt.
Nazis von der Straße fegen. 26.03.2022 Gera, ab 11 Uhr, Bahnhofsplatz Ecke Bielitzstraße

Lasst uns die Menschen in Gera unterstützen! Am besten ist es, zusammen hinzufahren und aufeinander aufzupassen – der passende Zug fährt am Sonnabend um 10:22 am Westbahnhof, Gleis 2 ab.

Im Hintergrund ist ein blaues Kachelmuster zu sehen. Auf lila Kästen steht mit schwarzer Schrift: Nazis von der Straße fegen! Gera, 26.03.2022; Bahnhofplatz Ecke Bielitzstraße, 11 Uhr.
Darunter ist eine Zeichung eines Regionalexpresses.
Darunter steht im selber Schrift: Gemeinsame Anreise aus Jena. 10:22 Uhr Westbahnhof, Treffpunkt 10:10 Uhr am Gleis 2

und wir wollen gemeinsam mit Euch und vielen anderen ein deutliches Zeichen in Jena setzen. Wir sehen uns hoffentlich um 16.30 am Faulloch!

Das Bild ist blau umrandet und hat einen schwarzen Hintergrund. In weißen Buchstaben steht: Internationaler Tag gegen Rassismus. 21. März 2022, Jena, 16:30 Uhr, Faulloch/ Johannistor. Darunter ist ein Straßenschild mit der Aufschrift "Anton-Wilhelm-Amo-Platz" abgebildet. Darunter steht: Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung mit symbolischer Platzbennenung auf! Rassismus tötet! - Grenzenlos solidarisch! Für einen ANTON-WILHELM-AMO-PLATZ in Jena!

Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung auf:

Am 21. März 2022 jährt sich der Internationale Tag gegen Rassismus zum 56. Mal. Die gemeinsame Positionierung und das Aufstehen gegen alle Formen von Rassismus sind immer noch notwendig!
So zeigten u.a. Anschläge in Halle und Hanau zuletzt, dass es eine ungebrochene Kontinuität rassistischer und antisemitischer Gewalt gibt. Und auch in der Mehrheitsgesellschaft lässt sich wieder eine Verfestigung von Einstellungen belegen, die extreme Rechte bei ihren Taten ermutigt. Rassismus und Antisemitismus sind alltägliche Zustände, welche strukturell und individuell in unserer Gesellschaft verankert sind.
Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus auf, um ein deutliches Zeichen und ein klares „Nein“ gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus zu setzen. Hier sind alle gefragt, für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzutreten, sich hinter die Betroffenen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.
Das antirassistische Netzwerk Jena möchte den diesjährigen Internationalen Tag gegen Rassismus dafür nutzen, um auf die vielfältigen Spuren der kolonialen Gewaltgeschichte im Alltag aufmerksam zu machen. Für manche scheint dies ein verdrängter, zurückliegender Teil europäischer Geschichte sein, doch das System der Ausbeutung, Vertreibung und rassistischer Herabwürdigung wirkt größtenteils unreflektiert bis heute fort. Durch die Um- oder Benennung von öffentliche Orten und Straßen soll eine neue Erinnerungs- und Alltagskultur angestoßen werden, die sich aktiv damit auseinandersetzt. Es sollen die Perspektiven von marginalisierten Gruppen in unserer Gesellschaft, ehemals Kolonisierten, derjenigen die Widerstand geleistet haben und Menschen in der Diaspora sichtbar gemacht werden, um so ein neues Verständnis der Geschichte und Gegenwart in der Gesellschaft zu verankern.
Das antirassistische Netzwerk Jena fordert im Zuge dessen die offizielle Benennung des Platzes am Johannistor in Anton Wilhelm Amo Platz. Anton Wilhelm Amo gilt als erster afrodeutscher Akademiker. Er studierte in Halle und in Wittenberg, wo er 1734 auch promoviert wurde. Eine seiner wichtigsten Arbeiten widmete sich der Rechtsstellung Schwarzer Menschen in Europa. Amo wirkte im Jahre 1739 in Jena als Dozent der Philosophie. Um an Anton Wilhelm Amo zum Gedenken, und ihn als zu würdigenden Philosophen in Jena sichtbar zu machen, fordern wir die Benennung dieses Platzes nach Anton Wilhelm Amo.
Die Kundgebung ist am 21. März 2022, um 16:30 Uhr, am Johannistor in Jena. Wir rufen alle auf, sich mit dieser Forderung nach mehr öffentlicher Sichtbarkeit zu solidarisieren und gemeinsam ein Zeichen gegen jede Form von Rassismus zu setzen.
Die Kundgebung ist Teil der thüringenweiten Veranstaltungsreihe im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Am Freitag dem 18. März um 19 Uhr präsentiert das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft den neuen, zweiten Film von Angélique Kourounis zur „Goldenen Morgenröte“ in der JG. Im Anschluss ist Zeit, mit der Filmemacherin und dem Filmautor ins Gespräch zu kommen.

Der aktuelle Film der Journalistin Angélique Kourounis ist eine Dokumentation über den Widerstand gegen die neonazistische Partei „Goldene Morgenröte“ in Griechenland, die Gewalt zum Mittel ihrer Politik machte und das Land in den Krisenjahren prägte. Im Film werden vielfältige Formen des Widerstandes und des Engagements gegen rechtsextreme und neonazistische Ideologien, die sich nicht nur in Griechenland, sondern auch in anderen europäischen Ländern verbreiten, beleuchtet. Anhand von Interviews mit Aktivist:innen, Betroffenen und politisch Verantwortlichen werden Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren.

„Goldene Morgenröte, unser aller Angelegenheit“ ist der zweite Film von Angélique Kourounis über die neonazistische Partei in Griechenland. Ihr Film „Goldene Morgenröte, eine persönliche Angelegenheit“ zeichnet den Aufstieg der Gruppierung nach und wurde vielfach ausgezeichnet. Er steht in deutscher Sprache online zur Verfügung. Mit dem neuen Film möchte Kourounis und ihr Team nun herausfinden, woran die Goldene Morgenröte konkret gescheitert ist.

Die Frage, wie eine Gesellschaft konkret mit einer rechtsextremen Bedrohung umgehen kann, ist freilich auch jenseits von Griechenland relevant.  Deshalb lädt der Film und die anschließende Diskussion dazu ein, Lehren aus dem griechischen Fall für das eigene Handeln zu ziehen.

Gerahmt wird das Screening durch eine kurze wissenschaftliche Einordnung von Maik Fielitz (IDZ) und der an den Film anschließenden Diskussion mit Filmemacherin und Autorin Angélique Kourounis und Autor Thomas Iacobi.

Weitere Informationen zur Entstehung des Films sowie erstes Filmmaterial sind auf der Webseite zum Film abrufbar.

Als Teil des antirassistischen Netzwerks rufen wir zur Kundgebung anlässlich des rassistischen Anschlages von Hanau auf:

Am 19. Februar jährt sich zum zweiten Mal der rassistische und menschenverachtende Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen ermordet wurden. Im Anschluss erschoss der Täter seine Mutter und sich selbst. Seit Ende 2021 läuft im Hessischen Landtag ein Untersuchungsausschuss zum Anschlag den die Initiative 19. Februar kritisch begleitet.
Vor allem dem engagierten Handeln der Überlebenden, Hinterbliebenen und Unterstützer:innen ist es zu verdanken, dass die Aufarbeitung der Tatnacht und somit das behördliche Agieren im Vorfeld als auch im Nachgang öffentlich thematisiert und verhandelt wird.
Zwei Jahre nach der Tat schließen wir uns weiterhin den Forderungen der Initiative 19. Februar Hanau an, für Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen zu kämpfen.

Zwei Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau:
Erinnerung. Gerechtigkeit. Aufklärung. Konsequenzen.
Gedenkveranstaltung 19.02.2022, 16:00 Uhr, Holzmarkt Jena


Die Kundgebung am 19.02., 16.00 Uhr, auf dem Holzmarkt in Jena ruft alle auf, sich mit diesen Forderungen zu solidarisieren und gemeinsam den Todesopfern zu gedenken und die Forderung nach Aufarbeitung in die Öffentlichkeit zu tragen.
Somit schließt die Kundgebung die Mahnwache der Seebrücke Jena ab und reiht sich ein in den bundesweiten Aufruf zum Gedenken der Initiative 19. Februar Hanau.

Gestern wurde erneut breit aus dem Umfeld der so verharmlosend genannten „Querdenken“-Bewegung nach Jena mobilisiert.

Manchen Medien blieb der Aufmarsch am Paradiesbahnhof, der sich dann auch durch das Stadtgebiet zog, anscheinend verborgen. Währenddessen wurden Journalist*innen körperlich angegriffen.

Es gelang uns nicht, das Auflaufen der Corona-Leugner*innen und -Verharmloser*innen zu verhindern. Deren sogenannter Spaziergang wurde von der Polizei weder verhindert noch gestoppt, sondern nach Berichten aus dem Paradies sogar gegen friedfertige Demonstrierende ermöglicht.

Immerhin gelang es uns größtenteils, den ursprünglich als Ziel angestrebten Marktplatz mit eigenen Inhalten zu besetzen und somit Kante gegen die antisemitische, rassistische, wissenschaftsfeindliche und verschwörungsideologische Melange zu zeigen.

Im Folgenden dokumentieren wir einen der Redebeiträge unserer Kundgebung am Markt.

Auf dem Bild ist der Lauti der JG zu sehen, im Hintergrund ist der geschmückte Weihnachtsbaum auf der Marktplatz.

Und täglich grüßt das Schwurbeltier!

Deshalb stehen wir auch heute wieder hier. Weil es uns reicht. Drei Mal pro Woche versuchen Menschen, Jena in ein Hochrisikogebiet zu verwandeln. Dabei sind die Inzidenzen schon hoch genug. Ohne Masken, ohne Abstände und zum Großteil stolz ungeimpft turnen sie dann durch die Stadt. So weit, so schlimm. Spreader-Events kurz vor Weihnachten sind sowieso schon scheiße genug. Und dass Omikron so langsam die dominante Variante wird, macht das Ganze noch übler.

Aber es geht um mehr als das. Selbst wenn mit funktionierendem Hygienekonzept geschwurbelt würde – auch das könnten wir nicht unwidersprochen lassen.

Das Themenspektrum, das dort abgedeckt wird, ist breit. Da ist für alle was dabei – von überzeugten Nazis bis hin zu sich fälschlicherweise als links bezeichnenden Esos. Und natürlich wollen wir auch die sogenannte Mitte nicht vergessen – auch dort finden sich genug Reaktionäre, die mitlaufen wollen.

Auf den ersten Blick ist das eine überraschende Mischung: Nazis, Bürgis, Pseudo-Linke, die zusammen auf der Straße stehen. Und die es nicht stört oder sogar freut, wenn munter die Shoah relativiert wird.

Ein deutscher Klassiker. Statt sich mit der Schuld der eigenen Nazi-Vorfahren auseinanderzusetzen und sich im Zweifel mal zu überlegen, wie genau Opa 1938 ein Haus kaufen konnte, stilisiert man sich selbst zum Opfer.

Gleichzeitig wird mit jedem Vergleich zur Shoah, der Parallelisierung der eigenen Situation mit der von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus, langsam aber sicher versucht, die Bedeutung dieses unermesslichen deutschen Verbrechens zu minimieren. Anstatt die Unvergleichlichkeit der Shoah anzuerkennen, dient sie nun schlicht als Ausrufezeichen hinter der eigenen Unzufriedenheit. Statt sich der Verantwortung der Geschichte zu stellen, wird sie abgeblockt. Widerwärtiger geht es kaum: Hier werden die Verbrechen der eigenen Vorfahren nun im eigenen Sinn als Metapher instrumentalisiert.

Was bringt diese Leute noch so zusammen? Der Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen kann es nicht sein. Wir befinden uns nicht in einer Diktatur. Die Impfstoffe sind erprobt und wirken erwiesenermaßen. Das Tragen von Masken ist physisch ungefährlich. In ländlichen Regionen ist von schnellem Internet immer noch nur zu träumen, 5G bleibt auch mit Impfung ein Wunschtraum.

Das Einzige, was die Aussagen der angeblichen Spaziergänger*innen verbindet, ist, dass sie offensichtlich nicht stimmen, aber geglaubt und verbreitet werden. Und das gelingt immer auf dieselbe Art: Eine sinistre Verschwörung wird gewittert, die falsche Tatsachen vorgaukle. So wandert dann dieser Müll als Verschwörungsmythen in die Köpfe der Leute.

Das ist schon an und für sich ein Problem. Aber leider auch auf einer anderen Ebene. Es bleibt nicht bei Worten. Und so werden diese selbsterklärten Spaziergänge aggressiver, sie wähnen sich ja schließlich im Widerstand. Drohungen und Gewalt gegen Journalist*innen nimmt zu. Menschen, die das Tragen von Masken in Geschäften und Verkehrsmittel einfordern, werden regelmäßig verbal und körperlich angegriffen. Menschen, die Impf- bzw. Teststatus kontrollieren, sind regelmäßig Gewalt und Bedrohung ausgesetzt. In vielen öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Kontrolle der Gs ohne Begleitschutz gar nicht denkbar. Aller, allerspätestens nach dem Mord in Idar-Oberstein muss klar sein, wohin diese Schwurbelei führt.

Und wir wissen auch, wer besonders gefährdet ist. Wissenschaftler*innen berichten seit fast zwei Jahren von Droh- und Hassnachrichten, Journalist*innen berichten von einer massiven Zunahme dieser. Asiatisch gelesene Menschen werden auf übelste Weise rassistisch angegangen. Und all die Verschwörungserzählungen kennen eine geheime, böse, die Welt kontrollierende Gruppe: Jüdinnen und Juden werden zum Feind erklärt – mal versteckt, aber auch immer öfter ganz offen.

Und das darf nicht sein! Ganz egal, ob die Leute es selbst sagen, nickend danebenstehen oder still daneben weiter mitlaufen – wer bei dieser üblen Mischung nicht einschreitet oder zumindest weggeht, macht bewusst mit.

Uns reicht es damit! Dafür darf kein Platz sein. Unwidersprochen schon gar nicht.

In diesem Sinne: Geht heim, hört mit dem Schwurbeln auf, versucht mal, an eurem Antisemitismus zu arbeiten und lasst euch endlich impfen, verdammt!