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Wir, die JG-Stadtmitte, haben heute unseren Lauti-Einsatz auf der Demonstration des CSD-Jena vorzeitig beendet. Dafür gibt es zwei Gründe: ein kritischer Redebeitrag aus dem Umfeld der trans*solidarischen Vernetzung wurde unterbunden, u.a. mit der Androhung, sonst von der Polizei „weggeschleppt“ zu werden. Dieses Silencing von fundierter Kritik ist eine Entsolidarisierung. Die Kritik der trans*solidarischen Vernetzung findet ihr übrigens hier: transsolidarische-vernetzung.de

Im Nachgang hierzu wurde dann die Polizei, durch die Orga, unter dem Vorwurf eines „tätlichen Angriffes“ in die CSD-Demo gerufen.

Das war ganz klar unnötig – eine Vielzahl an Ordner*innen war vor Ort – es ist ein noch drastischerer Akt der Entsolidarisierung. Die Polizei wurde genutzt, um Kritik anderer queerer Menschen zu verhindern und das auf einer Pride-Demo.

In einem unmittelbar auf diese Situation folgende Wortmeldung über die Lautsprecher, die Kritik übende Person als gewaltvoll zu betiteln, ist mehr als schockierend für alle, die die Szene beobachtet haben – zwei Menschen zerrten an einem Mikrofon, keine Person wurde darüber hinaus handgreiflich, verletzt wurde niemand.

Es scheint, als wäre hier vergessen worden, worauf sich der CSD bezieht: Stonewall was a riot. Ein Aufstand u.a. gegen Polizeigewalt, angeführt von trans* Frauen of Colour. Die Polizei auf einem CSD gegen queere Menschen ins Spiel zu bringen, obwohl die Situation längst geklärt war, lässt uns sprachlos zurück. So auch den herbeigerufenen Polizisten, der keinen Anfangsverdacht für irgendetwas erkennen konnte, keine Personalien aufnahm und nur lapidar meinte „Ich kann nicht einfach Leute abführen“.

Wir, die Lauti-Crew des heutigen Tages, solidarisieren uns mit der trans*solidarischen Vernetzung und schließen mit deren Worten:

„Queere Kämpfe haben schon viel bewirkt. Lasst uns nun nicht die falschen Partnerschaften eingehen und uns durch oberflächliche Solidaritätsbekundungen besänftigen oder kleinhalten, sondern weiter radikal und bestimmt für unsere Rechte und gegen Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung kämpfen! Wir kämpfen nicht für die Freiheit einzelner, sondern für die Freiheit aller! Queere Kämpfe müssen sich also gegen jede Form von Unterdrückung positionieren. Queere Kämpfe müssen immer antirassistisch, antifaschistisch, antiklassistisch und antiableistisch sein, sich mit Menschen auf der Flucht solidarisieren und besonders in Deutschland entschieden Antisemitismus entgegentreten!“

Der Lauti der JG ist zu sehen. Auf der Motorhaube ist ein Transpi, auf dem steht: "Stonewall was a riot. FDP war nicht dabei".

In der ersten Sommerferienwoche gehen wir gemeinsam auf künstlerischen Streifzug durch die Stadt. Im Rahmen eines Zeichenworkshops wollen wir uns mit verschiedenen Zeichentechniken, Malstilen und Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien beschäftigen.
Vom 19.-22. Juli jeweils von 14:00 – 20:00 Uhr findet der Workshop statt.
Vorkenntnisse oder Materialien braucht ihr keine mitbringen – Spaß am Ausprobieren und eine gemeinsame (Zeichen-)Zeit stehen im Vordergrund.
Aktuell sind noch ein paar Plätze frei. Wenn ihr also Lust habt, an diesem Workshop teilzunehmen, oder noch ein paar Fragen bei euch offen sind, dann meldet euch gerne unter info[at]jg-stadtmitte.de

Der Hintergrund ist hellblau. Darauf sind Ringe in amaranthpink, weiß und  mayablau, den Farben der Transfahne. Auf dem Bild steht: SOLIDARITÄT MIT JESS. NEIN ZU GEWALT AN TRANS* UND QUEERS. DEMONSTRATION. START: HOLZMARKT, JENA. WANN: MITTWOCH, 25. MAI 2022, 16:00 UHR. Unten rechts ist eine Person in mayablauer und amaranthrosa Kleidung abgebildet, die die intersex*-trans*-inklusive Pride-Fahne hält.

Am 25. März 2022 wurde in Herne die 15 Jahre junge trans* Frau Jess brutal von Jugendlichen jüngeren Alters zusammengeschlagen.  Jess überlebte dies nur knapp und schwebte tagelang in Lebensgefahr. Nur durch Glück überlebte sie.Das junge Alter der Täter (12-13 Jahre) macht die Tat noch erschreckender. Es spiegelt vor allem wieder, wie stark Trans*feindlichkeit in der Gesellschaft verankert ist, wie das cis normative Patriarchat Menschen ausschließt, als feindlich markiert und bedroht.


Diskriminierung und Gewalt gegen queere, insbesondere trans* Personen sind alltäglich. So haben laut einer großangelegten EU Studie 35% aller trans* Personen in den letzten fünf Jahren physische Gewalt erlebt oder wurden mit Gewalt aufgrund ihrer Geschlechtsidentität bedroht. Im LGBT-Durchschnitt waren es 26 %. Laut einer deutschlandweiten Studie des LSVD haben 10 % der trans* Befragten in den letzten 12 Monaten Belästigungen und Gewalt erfahren. Jede fünfte befragte Person (19%) wurde in den letzten fünf Jahren angegriffen, weil sie trans* ist. Dabei fand rund die Hälfte der Angriffe auf offener Straße statt. 63% der Befragten wurde in den letzten zwölf Monaten mehr als einmal persönlich bedroht. In einer Befragung von Vielfalt Leben – QueerWeg Thüringen gaben 47% der LGBTIQ* Personen an in den letzten 12 Monaten Diskriminierung erlebt zu haben, 24% mehrfach. Am stärksten betroffen waren trans* Frauen, genderqueere Personen und nicht heterosexuelle Frauen. Die Stimmung in Thüringen ist gegenüber queeren Personen, wie die Studie „Queeres Deutschland 2015“ der Change Centre Foundation zeigt, im Bundesvergleich besonders schlecht. 


Dass Jena davon auch nicht ausgenommen ist, zeigt sich exemplarisch daran, dass Ende letzten Jahres das CSD-Banner angezündet wurde und vor wenigen Wochen das Solidarität-mit-Jess Banners vor der JG-Stadtmitte abgeschnitten wurde.


Wir sind wütend über den Zustand dieser Gesellschaft. Wir sind wütend über das Cistem, das trans* Menschen systematisch abwertet und ihnen ihre Existenz abspricht. Wir sind wütend, über die Normalität von Trans*feindlichkeit um uns herum. Trans*rechte sind Menschenrechte! Trans* Menschen und insbesondere trans* Kinder und Jugendliche müssen geschützt werden!


Und wir sind wütend über die Entpolitisierung des Angriffs auf Jess. Sie wurde nach der Tat von der Polizei misgendert. Die trans*feindliche und trans*misogyne Dimension des Angriffs wurde verschwiegen. Das darf nicht sein!


Am 25. Mai liegt der brutale Angriff auf Jess zwei Monate zurück. Lasst uns zusammen unsere Solidarität mit Jess zeigen, unsere Wut laut auf die Straße tragen und ganz klar das Problem benennen: Trans*feindlichkeit, Trans*misogynie und Queerfeindlichkeit.


Wir rufen zur Laufdemo „Solidarität mit Jess – Gegen Gewalt an trans* und queeren Menschen“ am 25. Mai um 16 Uhr auf.

Wir starten am Holzmarkt. Kommt am besten getestet und bringt eine Maske mit.

Solidarität mit trans* und queeren Menschen! Gerechtigkeit für Jess!

Wenn ihr Jess unterstützen wollt, indem ihr helft, die finanziellen Folgen des Angriffes auf sie mitzutragen, könnt ihr ja mal hier vorbeisehen: https://www.gofundme.com/f/zq3rp5-zurck-ins-leben

TRANSRECHTE SIND MENSCHENRECHTE!

Auf dem Bild ist ein Banner zu sehen. Es weht über der Johannisstraße. Es ist gestaltet als trans Fahne: 5 Streifen, der oberste ist mayablau, darunter amaranthrosa, darunter weiß, darunter amaranthrosa, darunter mayablau. Darauf steht in schwarzen Großbuchstaben mit weißer, nach links versetzter Schattierung: TRANSRECHTE SIND MENSCHENRECHTE! SOLIDARITÄT MIT JESS

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dieser Woche wurde die Aufhängung unseres Transpis in der Johannisstraße mutmaßlich durchgeschnitten und das Transpi dadurch beschädigt. Gut sichtbar haben wir auf diesem die Solidarität mit Jess gefordert.

Jess wurde in der Nacht vom 25. März brutal von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass Jess den Angriff überlebt hat.  Die Motivation der Täter speiste sich aus Transfeindlichkeit und Misogynie (u.a. queer.de berichtete).

Mit unserem Transpi stellten und stellen wir uns auch weiterhin hinter Jess und alle trans Menschen, die immer wieder von Ausgrenzungen, Anfeindungen und Angriffen betroffen sind. Das ändert auch keine durchgeschnittene Schnur an unserem Transpi.

Eine Detailaufnahme vom oben gezeigten Transpi. Darauf ist zu sehen, dass die Schnur an der linken Seite des Transpis wohl durchgeschnitten wurde.

Transrechte sind Menschenrechte!

Der Winter ist so richtig rum und wir starten voll durch!

Pünktlich zum Wetteraufbruch haben wir in einer fetten Gemeinschaftsaktion in den letzten 2 Wochen unseren Innenhof neu gepflastert. Ein riesen Danke an alle, die dabei so fleißig unterstützt haben! Jetzt können wir endlich wieder das Tanzbein schwingen ohne auf Stolperfallen zu achten.

Es ist der neu gepflaserte Innenhof der JG zu sehen. Am Rand sind dicke Holzbohlen, dazwischen viele kleine feine helle Holzblöcke.

Auch wenn die Inzidenzen immer noch wahnsinnig in die Höhe schießen, ist bei uns einiges los. Wir achten aber darauf, dass sich auch in Bezug auf Corona alle Besucher*innen bei uns wohl und sicher fühlen können. Deshalb tragen wir weiter in Innenräumen Maske und achten auf Abstände.

Regelmäßig trifft sich Freitags unsere Briefe-Gruppe und auch die Gruppe zur kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeiten findet jede Woche statt.

Und natürlich ist Dienstags Inforunde! Solange das Wetter es erlaubt, auf unserem schicken neuen Pflaster.

Am Freitag hören wir uns hoffentlich im OKJ bei der Solisendung für die Seebrücke.

Kommende Woche sehen wir uns dann im Rahmen der Gedenken an Mehmet Kubaşik und Halit Yozgat an der Holzskulptur vor der JG.

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Für den 26.03., also den kommenden Sonnabend, hat die „Neue Stärke“ einen Aufmarsch in Gera angemeldet.

Das Bündnis Gera Nazifrei ruft zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto „Nazis von der Straße fegen“ auf.

Im Hintergrund ist eine Demo zu sehen.
Davor steht auf pinken Kästen: Unsere Straßen. Unsere Stadt. Wir haben Nazis satt.
Nazis von der Straße fegen. 26.03.2022 Gera, ab 11 Uhr, Bahnhofsplatz Ecke Bielitzstraße

Lasst uns die Menschen in Gera unterstützen! Am besten ist es, zusammen hinzufahren und aufeinander aufzupassen – der passende Zug fährt am Sonnabend um 10:22 am Westbahnhof, Gleis 2 ab.

Im Hintergrund ist ein blaues Kachelmuster zu sehen. Auf lila Kästen steht mit schwarzer Schrift: Nazis von der Straße fegen! Gera, 26.03.2022; Bahnhofplatz Ecke Bielitzstraße, 11 Uhr.
Darunter ist eine Zeichung eines Regionalexpresses.
Darunter steht im selber Schrift: Gemeinsame Anreise aus Jena. 10:22 Uhr Westbahnhof, Treffpunkt 10:10 Uhr am Gleis 2