In der ersten Sommerferienwoche gehen wir gemeinsam auf künstlerischen Streifzug durch die Stadt. Im Rahmen eines Zeichenworkshops wollen wir uns mit verschiedenen Zeichentechniken, Malstilen und Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien beschäftigen. Vom 19.-22. Juli jeweils von 14:00 – 20:00 Uhr findet der Workshop statt. Vorkenntnisse oder Materialien braucht ihr keine mitbringen – Spaß am Ausprobieren und eine gemeinsame (Zeichen-)Zeit stehen im Vordergrund. Aktuell sind noch ein paar Plätze frei. Wenn ihr also Lust habt, an diesem Workshop teilzunehmen, oder noch ein paar Fragen bei euch offen sind, dann meldet euch gerne unter info[at]jg-stadtmitte.de
Am 25. März 2022 wurde in Herne die 15 Jahre junge trans* Frau Jess brutal von Jugendlichen jüngeren Alters zusammengeschlagen. Jess überlebte dies nur knapp und schwebte tagelang in Lebensgefahr. Nur durch Glück überlebte sie.Das junge Alter der Täter (12-13 Jahre) macht die Tat noch erschreckender. Es spiegelt vor allem wieder, wie stark Trans*feindlichkeit in der Gesellschaft verankert ist, wie das cis normative Patriarchat Menschen ausschließt, als feindlich markiert und bedroht.
Diskriminierung und Gewalt gegen queere, insbesondere trans* Personen sind alltäglich. So haben laut einer großangelegten EU Studie 35% aller trans* Personen in den letzten fünf Jahren physische Gewalt erlebt oder wurden mit Gewalt aufgrund ihrer Geschlechtsidentität bedroht. Im LGBT-Durchschnitt waren es 26 %. Laut einer deutschlandweiten Studie des LSVD haben 10 % der trans* Befragten in den letzten 12 Monaten Belästigungen und Gewalt erfahren. Jede fünfte befragte Person (19%) wurde in den letzten fünf Jahren angegriffen, weil sie trans* ist. Dabei fand rund die Hälfte der Angriffe auf offener Straße statt. 63% der Befragten wurde in den letzten zwölf Monaten mehr als einmal persönlich bedroht. In einer Befragung von Vielfalt Leben – QueerWeg Thüringen gaben 47% der LGBTIQ* Personen an in den letzten 12 Monaten Diskriminierung erlebt zu haben, 24% mehrfach. Am stärksten betroffen waren trans* Frauen, genderqueere Personen und nicht heterosexuelle Frauen. Die Stimmung in Thüringen ist gegenüber queeren Personen, wie die Studie „Queeres Deutschland 2015“ der Change Centre Foundation zeigt, im Bundesvergleich besonders schlecht.
Dass Jena davon auch nicht ausgenommen ist, zeigt sich exemplarisch daran, dass Ende letzten Jahres das CSD-Banner angezündet wurde und vor wenigen Wochen das Solidarität-mit-Jess Banners vor der JG-Stadtmitte abgeschnitten wurde.
Wir sind wütend über den Zustand dieser Gesellschaft. Wir sind wütend über das Cistem, das trans* Menschen systematisch abwertet und ihnen ihre Existenz abspricht. Wir sind wütend, über die Normalität von Trans*feindlichkeit um uns herum. Trans*rechte sind Menschenrechte! Trans* Menschen und insbesondere trans* Kinder und Jugendliche müssen geschützt werden!
Und wir sind wütend über die Entpolitisierung des Angriffs auf Jess. Sie wurde nach der Tat von der Polizei misgendert. Die trans*feindliche und trans*misogyne Dimension des Angriffs wurde verschwiegen. Das darf nicht sein!
Am 25. Mai liegt der brutale Angriff auf Jess zwei Monate zurück. Lasst uns zusammen unsere Solidarität mit Jess zeigen, unsere Wut laut auf die Straße tragen und ganz klar das Problem benennen: Trans*feindlichkeit, Trans*misogynie und Queerfeindlichkeit.
Wir rufen zur Laufdemo „Solidarität mit Jess – Gegen Gewalt an trans* und queeren Menschen“ am 25. Mai um 16 Uhr auf.
Wir starten am Holzmarkt. Kommt am besten getestet und bringt eine Maske mit.
Solidarität mit trans* und queeren Menschen! Gerechtigkeit für Jess!
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dieser Woche wurde die Aufhängung unseres Transpis in der Johannisstraße mutmaßlich durchgeschnitten und das Transpi dadurch beschädigt. Gut sichtbar haben wir auf diesem die Solidarität mit Jess gefordert.
Jess wurde in der Nacht vom 25. März brutal von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass Jess den Angriff überlebt hat. Die Motivation der Täter speiste sich aus Transfeindlichkeit und Misogynie (u.a. queer.deberichtete).
Mit unserem Transpi stellten und stellen wir uns auch weiterhin hinter Jess und alle trans Menschen, die immer wieder von Ausgrenzungen, Anfeindungen und Angriffen betroffen sind. Das ändert auch keine durchgeschnittene Schnur an unserem Transpi.
Der Winter ist so richtig rum und wir starten voll durch!
Pünktlich zum Wetteraufbruch haben wir in einer fetten Gemeinschaftsaktion in den letzten 2 Wochen unseren Innenhof neu gepflastert. Ein riesen Danke an alle, die dabei so fleißig unterstützt haben! Jetzt können wir endlich wieder das Tanzbein schwingen ohne auf Stolperfallen zu achten.
Auch wenn die Inzidenzen immer noch wahnsinnig in die Höhe schießen, ist bei uns einiges los. Wir achten aber darauf, dass sich auch in Bezug auf Corona alle Besucher*innen bei uns wohl und sicher fühlen können. Deshalb tragen wir weiter in Innenräumen Maske und achten auf Abstände.
Regelmäßig trifft sich Freitags unsere Briefe-Gruppe und auch die Gruppe zur kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeiten findet jede Woche statt.
Und natürlich ist Dienstags Inforunde! Solange das Wetter es erlaubt, auf unserem schicken neuen Pflaster.
Am Freitag hören wir uns hoffentlich im OKJ bei der Solisendung für die Seebrücke.
Kommende Woche sehen wir uns dann im Rahmen der Gedenken an Mehmet Kubaşik und Halit Yozgat an der Holzskulptur vor der JG.
Für den 26.03., also den kommenden Sonnabend, hat die „Neue Stärke“ einen Aufmarsch in Gera angemeldet.
Das Bündnis Gera Nazifrei ruft zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto „Nazis von der Straße fegen“ auf.
Lasst uns die Menschen in Gera unterstützen! Am besten ist es, zusammen hinzufahren und aufeinander aufzupassen – der passende Zug fährt am Sonnabend um 10:22 am Westbahnhof, Gleis 2 ab.
und wir wollen gemeinsam mit Euch und vielen anderen ein deutliches Zeichen in Jena setzen. Wir sehen uns hoffentlich um 16.30 am Faulloch!
Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung auf:
Am 21. März 2022 jährt sich der Internationale Tag gegen Rassismus zum 56. Mal. Die gemeinsame Positionierung und das Aufstehen gegen alle Formen von Rassismus sind immer noch notwendig! So zeigten u.a. Anschläge in Halle und Hanau zuletzt, dass es eine ungebrochene Kontinuität rassistischer und antisemitischer Gewalt gibt. Und auch in der Mehrheitsgesellschaft lässt sich wieder eine Verfestigung von Einstellungen belegen, die extreme Rechte bei ihren Taten ermutigt. Rassismus und Antisemitismus sind alltägliche Zustände, welche strukturell und individuell in unserer Gesellschaft verankert sind. Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus auf, um ein deutliches Zeichen und ein klares „Nein“ gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus zu setzen. Hier sind alle gefragt, für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzutreten, sich hinter die Betroffenen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Das antirassistische Netzwerk Jena möchte den diesjährigen Internationalen Tag gegen Rassismus dafür nutzen, um auf die vielfältigen Spuren der kolonialen Gewaltgeschichte im Alltag aufmerksam zu machen. Für manche scheint dies ein verdrängter, zurückliegender Teil europäischer Geschichte sein, doch das System der Ausbeutung, Vertreibung und rassistischer Herabwürdigung wirkt größtenteils unreflektiert bis heute fort. Durch die Um- oder Benennung von öffentliche Orten und Straßen soll eine neue Erinnerungs- und Alltagskultur angestoßen werden, die sich aktiv damit auseinandersetzt. Es sollen die Perspektiven von marginalisierten Gruppen in unserer Gesellschaft, ehemals Kolonisierten, derjenigen die Widerstand geleistet haben und Menschen in der Diaspora sichtbar gemacht werden, um so ein neues Verständnis der Geschichte und Gegenwart in der Gesellschaft zu verankern. Das antirassistische Netzwerk Jena fordert im Zuge dessen die offizielle Benennung des Platzes am Johannistor in Anton Wilhelm Amo Platz. Anton Wilhelm Amo gilt als erster afrodeutscher Akademiker. Er studierte in Halle und in Wittenberg, wo er 1734 auch promoviert wurde. Eine seiner wichtigsten Arbeiten widmete sich der Rechtsstellung Schwarzer Menschen in Europa. Amo wirkte im Jahre 1739 in Jena als Dozent der Philosophie. Um an Anton Wilhelm Amo zum Gedenken, und ihn als zu würdigenden Philosophen in Jena sichtbar zu machen, fordern wir die Benennung dieses Platzes nach Anton Wilhelm Amo. Die Kundgebung ist am 21. März 2022, um 16:30 Uhr, am Johannistor in Jena. Wir rufen alle auf, sich mit dieser Forderung nach mehr öffentlicher Sichtbarkeit zu solidarisieren und gemeinsam ein Zeichen gegen jede Form von Rassismus zu setzen. Die Kundgebung ist Teil der thüringenweiten Veranstaltungsreihe im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.