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WIR SUCHEN DICH!


6. Juli. 2021

Die Evang. – Luth. Kirchengemeinde Jena besetzt zum nächstmöglichen Termin die Stelle

Sozialarbeiter*in (m/w/d) in der JG-Stadtmitte Jena

Die Evang-Luth. Kirchengemeinde Jena ist Trägerin der JG Stadtmitte. Zielgruppe des Arbeitsbereiches Offene Arbeit / JG-Stadtmitte sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 – 27 Jahren. Weiterhin arbeitet die JG-Stadtmitte auch in der aufsuchenden Arbeit, vorrangig im Bereich des Skate-/BMX-Parks und des Stadtzentrums in Jena. Du solltest deine Aufgabe als Auftrag an die Jugend verstehen: Vorhandenes aufnehmen, Neuem aufgeschlossen gegenüberstehen und selbst Schwerpunkte setzen.

Es erwartet dich eine abwechslungsreiche und vielfältige Arbeit, welche ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Flexibilität im pädagogischen Handeln erfordert.

Voraussetzungen:

• Ein erfolgreicher Abschluss im Sinne des Fachkräftegebots der Sozialen Arbeit (Studium: Soziale Arbeit, Sozialpädogik, Erziehungswissenschaften, Psychologie. Alternativ ein Abschluss als staatlich anerkannter Erzieherin oder Heilerziehungspfleger*in mit einer Zusatzqualifikation im Bereich der Jugendarbeit.)
• Ein eigener politischer Standpunkt im Sinne Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession
• Engagement, Eigeninitiative und Belastbarkeit
• Flexibilität in der Arbeitszeit (auch abends, nachts, teilweise am Wochenende)
• Aufgeschlossenheit für die Arbeit mit Jugendlichen und anderen gesellschaftlichen Gruppen

Was wir uns wünschen:

• Erfahrung in und/oder Interesse für Anti-Rassismus-Arbeit
• Erfahrung in und/oder Interesse an Gendersensibler Arbeit
• Interesse, Rüstzeiten/Fahrten inhaltlich zu begleiten
• fachlich und kritisch reflektierte pädagogische Arbeit
• Bereitschaft, mit anzupacken und auch mal „einen Nagel in die Wand zu kloppen“
• Interesse für und kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Zusammenhängen und Entwicklungen
• das Prinzip der Partizipation als Grundlage für die Arbeit verstehen und umsetzen
• jemanden, der sich unbedingt als Teamplayer versteht
• Führerschein Klasse B

Zu deinen Aufgaben gehören:

• Gruppen- und Einzelfallarbeit
• Öffentlichkeitsarbeit
• Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen
• Verwaltungsarbeit
• Netzwerk- und Gremienarbeit
• Zusammenarbeit mit Kirchengemeinde, Jugendamt u.a.

Wir bieten:

• ein engagiertes Team
• ein technisch voll ausgestattetes Büro mit eigenem Arbeitsplatz
• vielfältige Möglichkeiten für die Arbeit mit Jugendlichen
• Infrastruktur zur Durchführung unterschiedlicher Veranstaltungen und Aktionen
• Die Vergütung erfolgt nach der Kirchlichen Arbeitsvertragsordnung (KAVO) bei Vorliegen der tariflichen Voraussetzungen in EG 9b.

Neben all dem Genannten bieten wir dir weiterhin die Möglichkeit, deine persönlichen Interessen, Leidenschaften, Motivationen und Skills in die Arbeit mit einzubringen. Seien es handwerkliches Geschick, Musik (Proberaum vorhanden), Theater, politisches Engagement, Sport, Technisches (Computer/Netzwerk/IT/Digitales…), Vernetzung, Medien…
Du kannst diesen Arbeitsplatz also mit deiner Persönlichkeit füllen und ihm innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen deinen Stempel aufdrücken.

Die Stelle hat einen Umfang von 100 Prozent (40 Wochenstunden). Aber auch wenn Du nicht in Vollzeit arbeiten willst, ist Deine Bewerbung willkommen, die Stelle ist grundsätzlich auch teilzeitfähig. Es wird auf die in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland geltende Besetzungs- und Ausschreibungs-VerwAO verwiesen, nachzulesen unter www.kirchenrecht-ekm.de.

Deine Bewerbung sendest du bitte bis 31.07.2021 an die Junge Gemeinde Stadtmitte, Johannisstraße 14, 07743 Jena oder per Mail an: info[at]jg-stadtmitte.de. Sie sollte neben den üblichen Unterlagen (tabellarischen Lebenslauf, Zeugnisse etc.) auch ein einseitiges Motivationsschreiben beinhalten. Bitte beachte, dass wir aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes Bewerbungen nicht zurückschicken. Wir bevorzugen daher die Sendung von Bewerbungsunterlagen per E-Mail.

Wir freuen uns, von dir zu hören!

Die Junge Gemeinde Stadtmitte Jena ist vom heute gesprochenen Urteil nicht überrascht. „Das Gericht hat bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass es zugunsten von Höcke tendiert. Dass es dabei auch – mit Ankündigung – die politische Dimension des Verfahrens ausblendet ist skandalös“, betont Toni Hübner im Namen der JG-Stadtmitte.

Aus Sicht der JG sind die Behauptungen Höckes nicht nur wahrheitswidrig, sondern auch geeignet, rechte Gewalt gegen die Einrichtung zu befeuern. „Die JG hat eine lange Geschichte als Ort, der von Neonazis und anderen Rechten ins Visier genommen wird. Dass ein Faschist wie Höcke uns öffentlich denunzieren kann, ohne, dass ihm eine Grenze gesetzt wird, ist fahrlässig“, zeigt sich Hübner empört.

Die JG kündigt bereits an, Rechtsmittel zu prüfen, „wir werden weder Höcke noch den Rechtsstaat einfach so damit davonkommen lassen, rhetorische Brandstiftung und Lügen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu verharmlosen. Es braucht einen klaren, abgrenzenden Umgang mit der AfD, Neuen Rechten und Neonazis. Ein Gericht kann die Menschenfeindlichkeit, die Grundlage für deren Ideologien ist nicht ausblenden, sondern muss sie im Rahmen des Verfahrens berücksichtigen“, erklärt Hübner für die JG abschließend.

Am 25.08.2019 behauptete Björn Höcke im MDR-Sommerinterview, der Geburtsort von „Landolf Ladig“, Name eines Verfassers neonazistischer Texte, befände sich in der JG Stadtmitte Jena. In Reaktion auf diese absurde Falschbehauptung entschieden wir uns, Höcke auf Unterlassung zu verklagen. Gemeinsam mit unserer Anwältin Kristin Pietrzyk reichten wir am 25.10.2019 am Landgericht Erfurt Klage ein. Nachdem er wiederholt verschoben werden musste, wurde nun ein Termin für eine mündliche Verhandlung am 02.06.2021 festgesetzt.

Um möglicherweise anfallende Prozesskosten zu decken, hatten wir uns im Oktober 2019 mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Unser Spendenziel von 5000€ wurde innerhalb weniger Tage übertroffen. An dieser Stelle nochmal ein fettes DANKE an die 289 Spender:innen aus ganz Deutschland, mit deren Hilfe ein Betrag von 8390€ zusammengekommen ist.

In einer umfassenden Analyse hat der Soziologe Andreas Kemper nachgewiesen, dass es sich bei dem Pseudonym „Landolf Ladig“, unter dem in den Jahren 2011 und 2012 in NPD-nahen Zeitschriften Texte erschienen, mit hoher Wahrscheinlichkeit um Björn Höcke handelt. Schon seit Jahren wurde die Frage von verschiedenen Seiten aufgegriffen, ohne dass eine endgültige Klärung herbeigeführt werden konnte. Mit dem Prozess, der nun in Erfurt beginnt, verbinden wir die Hoffnung, diese Frage ein Stück weit juristisch aufzuarbeiten.

Toni Hübner, schon einige Jahre in der JG-Stadtmitte aktiv, sagt dazu: „Die AfD gerät zunehmend unter Druck, weil die ideologischen Überschneidungen zu rechten Mörder:innen immer deutlicher werden. Da will Höcke natürlich nicht eingestehen, dass an seiner Verbindung zu NPD-Leuten wie Thorsten Heise und anderen militanten Neonazis mehr dran ist, als eine freundliche Nachbarschaft. Und so erfindet er lieber eine False-Flag-Aktion von Antifaschist:innen. Alle, die wissen, wofür die JG steht, können sich vorstellen, wie wütend es macht, solche Lügen über sie zu hören“.

Dazu ergänzt Anne Neumann, Teamleiterin Offene Arbeit der JG-Stadtmitte: „Schon viel zu lange kommen Höcke und die AfD damit durch, in hoher Frequenz Falschbehauptungen zu streuen, deren jeweilige Überprüfung für die meisten Leute gar nicht zu leisten ist. Und gerade wegen der Brisanz der Texte, um die es geht, haben wir für uns beschlossen, diese absurde Falschbehauptung nicht einfach so stehen zu lassen“.

Dieses Jahr gab es mal wieder einen Zeichenworkshop. In dem fast zweiwöchigen Workshop entstanden nicht nur innerhalb der JG, sondern auch auf Motivsuche innerhalb der Stadt tolle Bilder. Die entstandenen Werke schmücken nun das Hinterhaus der JG. Hier mal ein paar Einblicke in den kreativen Zeichenworkshop, bei dem definitiv Talente entdeckt wurden!