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Innerhalb der WERKSTATT 2018 wurde von der „Holz-Gruppe“ der JG-Stadtmitte auf der Johannisstraße in Jena ein Erinnerungsort für die vom NSU ermordeten Menschen und die teils lebensgefährlich Verletzten der Sprengstoffanschläge errichtet.

Am „Tag X“, dem Tag des Urteilsspruch der schier unendlich langen Gerichtsverhandlung gegen die Kerngruppe des NSU-Komplexes am 11. Juli 2018, fand erstmals eine Mahn- und Gedenkveranstaltung rund um die entstehende Holzskulptur statt.

Auf der Johannisstraße waren sämtliche Namen der Ermordeten, deren Todesdatum und die Orte, dazu die Daten der zwei Sprengstoffanschläge von Köln in großen Buchstaben und Zahlen aufgezeichnet.

Am Donnerstag, den 12. Juli 2018, wurde die Holzskulptur „eröffnet“; unfertig, unvollendet, unvollkommen: „noch in Arbeit“, wie unser Umgang und die Aufgabe mit dem Geschehen selber.

Die Namen aber und die Daten sind im Holz eingemeißelt wie eine Mahnung.

Dieser Aufgabe hat sich eine Gruppe um die JUSOS, Jena, in besonderer Weise angenommen. Jeweils zu den Todestagen der Opfer und den Jahrestagen der Sprengstoffanschläge wird zu einer etwa halbstündlichen und inhaltlich gestalteten Mahnwache und Erinnerungsveranstaltung eingeladen.

Bisher fanden drei dieser Veranstaltungen statt, am 09.08. 2018 für Enver Şimşek, am 29,08.2018 für Habil Kılıç, am 19.01.2019  für die Verletzten des Sprengstoffanschlages in der Probsteigasse, Köln (die Redebeiträge s.u.).

Die nächste Gedenk- und Erinnerungsveranstaltung findet am Montag, den 25. Februar 2019 statt. An diesem Tag jährt sich der Todestag von Mehmet Turgut zum 15. Mal (mehr zu Mehmet Turgut s.u.).

Dazu laden wir ein: Montag, 25. Februar 2019, 16:00 Uhr am

Erinnerungsort (Holzskulptur) in der Johannisstraße.

Anlässlich dessen veröffentlichen wir die bisher gehaltenen Redebeiträge mit Dank an die JUSOS/Jena.

Wir wollen, dass in Jena – dem Herkunftsort des NSU – die Namen der Ermordeten nicht vergessen, die Geschichte nicht ignoriert, sondern Verantwortung übernommen wird, zumindest in Form der Erinnerung.

Zu Mehmet Turgut

Mehmet Turgut kam mit seinem Bruder Yunus nach Deutschland, beide suchten hier als junge Kurden Schutz vor Verfolgung. Mehmet Turgut wurde am 25. Februar 2004 vom aus Jena stammenden „Nationalsozialistischen Untergrund“ aus rassistischen Motiven mit mehreren Schüssen in einem

Imbiss in Rostock ermordet. Der Mord an Mehmet Turgut ist der einzige des NSU in einem ostdeutschen Bundesland.

Bisher gehaltene Redebeiträge durch die Jusos Jena:

Redebeitrag zum Todestag von HABIL KILIÇ

Redebeitrag zum Todestag von ENVER ŞIMŞEK

Redebeitrag zum Jahrestag des Anschlages in der PROBSTEIGASSE