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Für den 26.03., also den kommenden Sonnabend, hat die „Neue Stärke“ einen Aufmarsch in Gera angemeldet.

Das Bündnis Gera Nazifrei ruft zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto „Nazis von der Straße fegen“ auf.

Im Hintergrund ist eine Demo zu sehen.
Davor steht auf pinken Kästen: Unsere Straßen. Unsere Stadt. Wir haben Nazis satt.
Nazis von der Straße fegen. 26.03.2022 Gera, ab 11 Uhr, Bahnhofsplatz Ecke Bielitzstraße

Lasst uns die Menschen in Gera unterstützen! Am besten ist es, zusammen hinzufahren und aufeinander aufzupassen – der passende Zug fährt am Sonnabend um 10:22 am Westbahnhof, Gleis 2 ab.

Im Hintergrund ist ein blaues Kachelmuster zu sehen. Auf lila Kästen steht mit schwarzer Schrift: Nazis von der Straße fegen! Gera, 26.03.2022; Bahnhofplatz Ecke Bielitzstraße, 11 Uhr.
Darunter ist eine Zeichung eines Regionalexpresses.
Darunter steht im selber Schrift: Gemeinsame Anreise aus Jena. 10:22 Uhr Westbahnhof, Treffpunkt 10:10 Uhr am Gleis 2

Am Freitag dem 18. März um 19 Uhr präsentiert das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft den neuen, zweiten Film von Angélique Kourounis zur „Goldenen Morgenröte“ in der JG. Im Anschluss ist Zeit, mit der Filmemacherin und dem Filmautor ins Gespräch zu kommen.

Der aktuelle Film der Journalistin Angélique Kourounis ist eine Dokumentation über den Widerstand gegen die neonazistische Partei „Goldene Morgenröte“ in Griechenland, die Gewalt zum Mittel ihrer Politik machte und das Land in den Krisenjahren prägte. Im Film werden vielfältige Formen des Widerstandes und des Engagements gegen rechtsextreme und neonazistische Ideologien, die sich nicht nur in Griechenland, sondern auch in anderen europäischen Ländern verbreiten, beleuchtet. Anhand von Interviews mit Aktivist:innen, Betroffenen und politisch Verantwortlichen werden Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren.

„Goldene Morgenröte, unser aller Angelegenheit“ ist der zweite Film von Angélique Kourounis über die neonazistische Partei in Griechenland. Ihr Film „Goldene Morgenröte, eine persönliche Angelegenheit“ zeichnet den Aufstieg der Gruppierung nach und wurde vielfach ausgezeichnet. Er steht in deutscher Sprache online zur Verfügung. Mit dem neuen Film möchte Kourounis und ihr Team nun herausfinden, woran die Goldene Morgenröte konkret gescheitert ist.

Die Frage, wie eine Gesellschaft konkret mit einer rechtsextremen Bedrohung umgehen kann, ist freilich auch jenseits von Griechenland relevant.  Deshalb lädt der Film und die anschließende Diskussion dazu ein, Lehren aus dem griechischen Fall für das eigene Handeln zu ziehen.

Gerahmt wird das Screening durch eine kurze wissenschaftliche Einordnung von Maik Fielitz (IDZ) und der an den Film anschließenden Diskussion mit Filmemacherin und Autorin Angélique Kourounis und Autor Thomas Iacobi.

Weitere Informationen zur Entstehung des Films sowie erstes Filmmaterial sind auf der Webseite zum Film abrufbar.

Gestern wurde erneut breit aus dem Umfeld der so verharmlosend genannten „Querdenken“-Bewegung nach Jena mobilisiert.

Manchen Medien blieb der Aufmarsch am Paradiesbahnhof, der sich dann auch durch das Stadtgebiet zog, anscheinend verborgen. Währenddessen wurden Journalist*innen körperlich angegriffen.

Es gelang uns nicht, das Auflaufen der Corona-Leugner*innen und -Verharmloser*innen zu verhindern. Deren sogenannter Spaziergang wurde von der Polizei weder verhindert noch gestoppt, sondern nach Berichten aus dem Paradies sogar gegen friedfertige Demonstrierende ermöglicht.

Immerhin gelang es uns größtenteils, den ursprünglich als Ziel angestrebten Marktplatz mit eigenen Inhalten zu besetzen und somit Kante gegen die antisemitische, rassistische, wissenschaftsfeindliche und verschwörungsideologische Melange zu zeigen.

Im Folgenden dokumentieren wir einen der Redebeiträge unserer Kundgebung am Markt.

Auf dem Bild ist der Lauti der JG zu sehen, im Hintergrund ist der geschmückte Weihnachtsbaum auf der Marktplatz.

Und täglich grüßt das Schwurbeltier!

Deshalb stehen wir auch heute wieder hier. Weil es uns reicht. Drei Mal pro Woche versuchen Menschen, Jena in ein Hochrisikogebiet zu verwandeln. Dabei sind die Inzidenzen schon hoch genug. Ohne Masken, ohne Abstände und zum Großteil stolz ungeimpft turnen sie dann durch die Stadt. So weit, so schlimm. Spreader-Events kurz vor Weihnachten sind sowieso schon scheiße genug. Und dass Omikron so langsam die dominante Variante wird, macht das Ganze noch übler.

Aber es geht um mehr als das. Selbst wenn mit funktionierendem Hygienekonzept geschwurbelt würde – auch das könnten wir nicht unwidersprochen lassen.

Das Themenspektrum, das dort abgedeckt wird, ist breit. Da ist für alle was dabei – von überzeugten Nazis bis hin zu sich fälschlicherweise als links bezeichnenden Esos. Und natürlich wollen wir auch die sogenannte Mitte nicht vergessen – auch dort finden sich genug Reaktionäre, die mitlaufen wollen.

Auf den ersten Blick ist das eine überraschende Mischung: Nazis, Bürgis, Pseudo-Linke, die zusammen auf der Straße stehen. Und die es nicht stört oder sogar freut, wenn munter die Shoah relativiert wird.

Ein deutscher Klassiker. Statt sich mit der Schuld der eigenen Nazi-Vorfahren auseinanderzusetzen und sich im Zweifel mal zu überlegen, wie genau Opa 1938 ein Haus kaufen konnte, stilisiert man sich selbst zum Opfer.

Gleichzeitig wird mit jedem Vergleich zur Shoah, der Parallelisierung der eigenen Situation mit der von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus, langsam aber sicher versucht, die Bedeutung dieses unermesslichen deutschen Verbrechens zu minimieren. Anstatt die Unvergleichlichkeit der Shoah anzuerkennen, dient sie nun schlicht als Ausrufezeichen hinter der eigenen Unzufriedenheit. Statt sich der Verantwortung der Geschichte zu stellen, wird sie abgeblockt. Widerwärtiger geht es kaum: Hier werden die Verbrechen der eigenen Vorfahren nun im eigenen Sinn als Metapher instrumentalisiert.

Was bringt diese Leute noch so zusammen? Der Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen kann es nicht sein. Wir befinden uns nicht in einer Diktatur. Die Impfstoffe sind erprobt und wirken erwiesenermaßen. Das Tragen von Masken ist physisch ungefährlich. In ländlichen Regionen ist von schnellem Internet immer noch nur zu träumen, 5G bleibt auch mit Impfung ein Wunschtraum.

Das Einzige, was die Aussagen der angeblichen Spaziergänger*innen verbindet, ist, dass sie offensichtlich nicht stimmen, aber geglaubt und verbreitet werden. Und das gelingt immer auf dieselbe Art: Eine sinistre Verschwörung wird gewittert, die falsche Tatsachen vorgaukle. So wandert dann dieser Müll als Verschwörungsmythen in die Köpfe der Leute.

Das ist schon an und für sich ein Problem. Aber leider auch auf einer anderen Ebene. Es bleibt nicht bei Worten. Und so werden diese selbsterklärten Spaziergänge aggressiver, sie wähnen sich ja schließlich im Widerstand. Drohungen und Gewalt gegen Journalist*innen nimmt zu. Menschen, die das Tragen von Masken in Geschäften und Verkehrsmittel einfordern, werden regelmäßig verbal und körperlich angegriffen. Menschen, die Impf- bzw. Teststatus kontrollieren, sind regelmäßig Gewalt und Bedrohung ausgesetzt. In vielen öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Kontrolle der Gs ohne Begleitschutz gar nicht denkbar. Aller, allerspätestens nach dem Mord in Idar-Oberstein muss klar sein, wohin diese Schwurbelei führt.

Und wir wissen auch, wer besonders gefährdet ist. Wissenschaftler*innen berichten seit fast zwei Jahren von Droh- und Hassnachrichten, Journalist*innen berichten von einer massiven Zunahme dieser. Asiatisch gelesene Menschen werden auf übelste Weise rassistisch angegangen. Und all die Verschwörungserzählungen kennen eine geheime, böse, die Welt kontrollierende Gruppe: Jüdinnen und Juden werden zum Feind erklärt – mal versteckt, aber auch immer öfter ganz offen.

Und das darf nicht sein! Ganz egal, ob die Leute es selbst sagen, nickend danebenstehen oder still daneben weiter mitlaufen – wer bei dieser üblen Mischung nicht einschreitet oder zumindest weggeht, macht bewusst mit.

Uns reicht es damit! Dafür darf kein Platz sein. Unwidersprochen schon gar nicht.

In diesem Sinne: Geht heim, hört mit dem Schwurbeln auf, versucht mal, an eurem Antisemitismus zu arbeiten und lasst euch endlich impfen, verdammt!

Gegen Verschwörungsfantasien, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit!

Seit einigen Wochen kommt es wieder vermehrt zu so genannten „Spaziergängen“ von Gegner:innen der Infektionsschutzmaßnahmen, coronaleugnenden Querdenker:innen und anderen „besorgten“ Bürger:innen. Auch Anhänger der rechten Szene und der AfD sind bei solchen Veranstaltungen dabei, oder melden diese sogar an.
Die Stimmung wird zusehends aggressiver, immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Journalist:innen.
Die Teilnehmer:innen der Spaziergänge relativieren den Holocaust, sehen sich als Verfolgte einer Diktatur, leugnen die Pandemie und sehen in der Impfung eine Bedrohung oder Körperverletzung.
Gleichzeitig vermeldet das RKI jeden Tag Negativrekorde bei Todesfällen im Zusammenhang mit der Pandemie, die Belastungsgrenzen der Intensivstationen sind weiterhin mehr als ausgereizt und was mit der neuen Mutation Namens Omikron auf die Gesellschaft und das Gesundheitssystem zurollt ist nicht abzusehen.
Wir haben keinen Bock mehr, diese Verschwörungsfantasien, diesen Antisemitismus und diese Menschenfeindlichkeit unwidersprochen zuzulassen!
Deswegen sagen wir: Is gut jetzt!
Für ein solidarisches Miteinander! Gegen Querdenken und Antisemitismus!
Deswegen: Kommt am Mittwoch ab 17:15 Uhr auf den Holzmarkt! Bringt Transpis mit, zieht euch warm an, vergesst euren medizinischen Mundschutz nicht und vor allem: Passt auf euch auf!
Falls ihr einen Redebeitrag zur aktuellen Situation halten möchtet, dann bereitet gerne etwas vor und kommt dann am Mittwoch auf uns zu.

Organisiert von Solidarität statt Querdenken, JG Stadtmitte & GRÜNE JUGEND Jena

Mit der Frage, ob man im Jena der 1990er Jahren wirklich nichts von rechten und extrem rechten Gefahren hatte hören, sehen oder wissen können zeigt eine Gruppe engagierter Antifaschist*innen ein Bild der damaligen Zeit. In vielfältigen Fotos, Gedächtnisprotokollen und erklärenden Texten leben die Jahre auf, in denen das NSU-Kerntrio in Jena und Thüringen aufwuchs und politisch sozialisiert wurde.Dabei werden der tägliche physische und psychische Terror rechter Gewalttäter ebenso sichtbar, wie die Angst anderer Jugendlicher und junger Erwachsener vor rechten Übergriffen. Auch das häufige Wegsehen von Verantwortlichen in Polizei und Stadtpolitik sowie das Desinteresse vieler Jenaer Bürger und Bürgerinnen werden offensichtlich.Gemeinsam laden die Falken Jena, die JG Stadtmitte und einige engagierte Antifaschist:innen zur Eröffnung der Ausstellung, u.a. mit Mitat Özdemir und Peter Bach (Initiative Keupstraße ist überall, Köln) am 06.10.2021, 18:00 Uhr in die Stadtkirche ein. In einer anschließenden Podiumsdiskussion sprechen Akteure und Akteurinnen der 90er Jahre über ihre Erlebnisse und versuchen die Verantwortung der Stadtgesellschaft herauszuarbeiten.

Die Ausstellung wird vom 06. Oktober bis zum 30. Oktober 2021 zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche (Sonntag und Montag von 10-16 Uhr, Dienstag – Sonnabend 10 – 18 Uhr) zu sehen sein.

Rund um die Ausstellung wird es mehrere Veranstaltungen geben:
Donnerstag, 14. Oktober 2021, 19:00 Uhr: Lesung und Gespräch mit Caro Keller, NSU-Watch: „Aufklären und Einmischen. Der NSU-Komplex und der Münchener Prozess“
Sonnabend, 30.Oktober, 19:00 Uhr: Vortrag und Diskussion mit Alexander Hoffmann, u.a. Nebenklageanwalt im NSU-Prozess zu „Umgang mit Übergriffen von Neonazis in Thüringen nach dem NSU“

Dieses Jahr findet der 29 ½ Ratschlag Thüringen etwas anders statt.Doch mal wieder ist antifaschistische Arbeit wichtiger denn je. Nicht nur der Rassismus gegen asiatisch gelesene Menschen in der Krise und die menschenunwürdigen Verhältnisse in den Flüchtlingsunterkünften in Griechenland. Auch der Mord an George Floyd und die darauffolgende überfällige Diskussion über rassistische und kolonialisierte Strukturen, Verschwörungstheoretiker und Faschisten die Hand in Hand täglich mehr Menschen mobilisieren und die Auswirkungen des Patriarchalem Systems auf Mütter und Frauen in der Pandemie schreien nach antifaschistischen Handlungskonzepten und der Auseinandersetzung mit dem Problem.Schaltet euch bei den digitalen Workshopangeboten rein und seid bei den dezentralen Mahngängen dabei!Alle Infos findet ihr hier: https://fb.me/e/4H7fzG5Mt#antifaschistischer#antirassistischer#Ratschlag#Thüringen