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Die Junge Gemeinde Stadtmitte Jena ist vom heute gesprochenen Urteil nicht überrascht. „Das Gericht hat bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass es zugunsten von Höcke tendiert. Dass es dabei auch – mit Ankündigung – die politische Dimension des Verfahrens ausblendet ist skandalös“, betont Toni Hübner im Namen der JG-Stadtmitte.

Aus Sicht der JG sind die Behauptungen Höckes nicht nur wahrheitswidrig, sondern auch geeignet, rechte Gewalt gegen die Einrichtung zu befeuern. „Die JG hat eine lange Geschichte als Ort, der von Neonazis und anderen Rechten ins Visier genommen wird. Dass ein Faschist wie Höcke uns öffentlich denunzieren kann, ohne, dass ihm eine Grenze gesetzt wird, ist fahrlässig“, zeigt sich Hübner empört.

Die JG kündigt bereits an, Rechtsmittel zu prüfen, „wir werden weder Höcke noch den Rechtsstaat einfach so damit davonkommen lassen, rhetorische Brandstiftung und Lügen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu verharmlosen. Es braucht einen klaren, abgrenzenden Umgang mit der AfD, Neuen Rechten und Neonazis. Ein Gericht kann die Menschenfeindlichkeit, die Grundlage für deren Ideologien ist nicht ausblenden, sondern muss sie im Rahmen des Verfahrens berücksichtigen“, erklärt Hübner für die JG abschließend.

Am 25.08.2019 behauptete Björn Höcke im MDR-Sommerinterview, der Geburtsort von „Landolf Ladig“, Name eines Verfassers neonazistischer Texte, befände sich in der JG Stadtmitte Jena. In Reaktion auf diese absurde Falschbehauptung entschieden wir uns, Höcke auf Unterlassung zu verklagen. Gemeinsam mit unserer Anwältin Kristin Pietrzyk reichten wir am 25.10.2019 am Landgericht Erfurt Klage ein. Nachdem er wiederholt verschoben werden musste, wurde nun ein Termin für eine mündliche Verhandlung am 02.06.2021 festgesetzt.

Um möglicherweise anfallende Prozesskosten zu decken, hatten wir uns im Oktober 2019 mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Unser Spendenziel von 5000€ wurde innerhalb weniger Tage übertroffen. An dieser Stelle nochmal ein fettes DANKE an die 289 Spender:innen aus ganz Deutschland, mit deren Hilfe ein Betrag von 8390€ zusammengekommen ist.

In einer umfassenden Analyse hat der Soziologe Andreas Kemper nachgewiesen, dass es sich bei dem Pseudonym „Landolf Ladig“, unter dem in den Jahren 2011 und 2012 in NPD-nahen Zeitschriften Texte erschienen, mit hoher Wahrscheinlichkeit um Björn Höcke handelt. Schon seit Jahren wurde die Frage von verschiedenen Seiten aufgegriffen, ohne dass eine endgültige Klärung herbeigeführt werden konnte. Mit dem Prozess, der nun in Erfurt beginnt, verbinden wir die Hoffnung, diese Frage ein Stück weit juristisch aufzuarbeiten.

Toni Hübner, schon einige Jahre in der JG-Stadtmitte aktiv, sagt dazu: „Die AfD gerät zunehmend unter Druck, weil die ideologischen Überschneidungen zu rechten Mörder:innen immer deutlicher werden. Da will Höcke natürlich nicht eingestehen, dass an seiner Verbindung zu NPD-Leuten wie Thorsten Heise und anderen militanten Neonazis mehr dran ist, als eine freundliche Nachbarschaft. Und so erfindet er lieber eine False-Flag-Aktion von Antifaschist:innen. Alle, die wissen, wofür die JG steht, können sich vorstellen, wie wütend es macht, solche Lügen über sie zu hören“.

Dazu ergänzt Anne Neumann, Teamleiterin Offene Arbeit der JG-Stadtmitte: „Schon viel zu lange kommen Höcke und die AfD damit durch, in hoher Frequenz Falschbehauptungen zu streuen, deren jeweilige Überprüfung für die meisten Leute gar nicht zu leisten ist. Und gerade wegen der Brisanz der Texte, um die es geht, haben wir für uns beschlossen, diese absurde Falschbehauptung nicht einfach so stehen zu lassen“.

Dieses Jahr gab es mal wieder einen Zeichenworkshop. In dem fast zweiwöchigen Workshop entstanden nicht nur innerhalb der JG, sondern auch auf Motivsuche innerhalb der Stadt tolle Bilder. Die entstandenen Werke schmücken nun das Hinterhaus der JG. Hier mal ein paar Einblicke in den kreativen Zeichenworkshop, bei dem definitiv Talente entdeckt wurden!

Hier gehts direkt in die JG.

Im letzten Jahr im März, als die Hoffnung da war, dass diese Pandemie bestimmt schnell vorbei und bald alles wieder normal ist, haben wir es geschafft, binnen kürzester Zeit unsere Kommunikation umzustellen. Die Inforunde fand bei jitsi statt, es gab ein Konzert und eine Disco im Stream, Vorträge und auch ein Offenes Café. Das war verdammt gut und wichtig und trotzdem hat etwas gefehlt…
Das Vogelzwitschern bei uns im Hof, wenn der Frühling erwacht, der frisch gebrühte Kaffee mit Freunden, die lautstarken Jubelrufe wenn das entscheidende Match am Kickertisch gewonnen wurde und Orte für zufällige Begegnungen, kurze Gespräche unter vier, sechs oder acht Augen.
Denn so ganz kann das eine Videokonferenz eben doch nicht simulieren.
Dann kam der Sommer, Treffen in kleineren Gruppen waren wieder möglich, unsere Inforunde war endlich wieder im Hof, und der offene Abend bestand nicht nur aus lauter viereckigen Köpfen, die miteinander sprachen. Die vielen Videokonferenzen rückten in den Hintergrund, auch wenn der Herbst und damit die (wahrscheinlich) steigenden Fallzahlen immer näher kamen.
Wir hatten ein bisschen Glück. Bis kurz vor Weihnachten konnten wir uns treffen, fanden Lösungen für die Inforunde und hatten sogar eine kleine Adventsfeier.
Tja und nun? Die aktuelle Situation ist nicht gerade aufbauend. Es ist kalt und nass draußen, die ganze pandemische Lage verunsichert, raubt Kraft, macht müde und manchmal auch wütend. Und das was so dringend gebraucht wird, ein Ort zum Treffen und Austauschen, ist im echten Leben nicht vorhanden.

So gar nicht?

Nicht ganz.
Die JG ist jetzt online. Ihr könnt euch mit Freunden treffen. In die JG zur Inforunde kommen, oder einfach im Café rumhängen. Stück für Stück werden wir die Pixel-JG um Inhalte erweitern, Spiele integrieren und dann irgendwann bestimmt auch mal eine Veranstaltung haben (ne Disko vielleicht?).

Wies funktioniert?
Ganz einfach. Mit deinem Webbrowser, aktuell am besten Chrome oder Chromium, besuchst du diesen Link hier. Du wirst gebeten, deine Kamera und dein Mikrofon einzuschalten, diese Erlaubnis teilst du und schon gehts los, du bist angekommen in der virtuellen JG.
Leider werden derzeit noch keine mobilen Geräte wie Smartphone oder Tablet unterstützt, wir hoffen, dass es da bald ein Update gibt.
Schau dich in Ruhe um. Um den Raum zu wechseln suchst du am besten nach Orten die heller leuchten oder irgendwie hervorgehoben sind.
In den verschiedenen Räumen gibt es jitsi-Konferenzen die ihr gerne nutzen könnt.
Wenn ihr euch privat unterhalten wollt, verlasst einfach die jitsi-Konferenzen, sobald ihr nah genug beieinander steht ploppt eure ganz private Konferenz auf.
Bestimmt wird es am Anfang hier und da noch etwas ruckeln, gebt uns dann einfach über die gängigen Wege mal einen Hinweis – wir werden aber auch in der virtuellen JG zu finden sein.
Zum Beispiel heute Abend zum offenen Abend ab 19:00 Uhr oder dann zur Inforunde ab 19:45 Uhr
Bis dann!
P.S. Die Inforunde erreicht ihr auch hier: Jitsi.